Mit Immobilien lässt sich eine Menge Geld verdienen. Allerdings sind viele Märkte bereits abgegrast. Doch ein paar Städte erweisen sich als potenzielle Goldgruben.

Städte wie Melbourne, Tel Aviv und Chicago könnten an den traditionellen Immobilienmärkten der Weltmetropolen vorbeiziehen.

Dies zeigt der am Freitag veröffentlichte Candy Global Prime Sector Report, erstellt von den Immobilienfirmen Candy & Candy, Savills World Research und Deutsche Asset & Wealth Management. 

Entscheidende Faktoren

Die Autoren der Studie identifizierten dabei zwölf Top-Metropole weltweit, in denen stetige Anlagezuflüsse in den kommenden Jahren für hohe Wertsteigerungen von Wohnimmobilien sorgen könnten (siehe Tabelle).

Entscheidend waren vor allem folgende Faktoren: Englisch als erste oder zweite Landessprache, das Vorhandensein neuer Hightech-Industriezweige und Finanzzentren, günstige Rahmenbedingungen für internationale Unternehmen und eine grosse, junge und gut ausgebildete Bevölkerung.

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Das Preisniveau sei in diesen Städten aktuell deutlich niedriger als in den Weltmetropolen. Dadurch seien sie leichter zugänglich und attraktiver für Immobilieninvestoren auf der Suche nach höheren Renditen, heisst es im Report.

Bewertungsniveau vieleorts ausgereizt

«Für viele Superreiche sind Immobilien inzwischen eine einzigartige Anlageklasse. Bislang ist das Geld jedoch hauptsächlich in Spitzenobjekte der Top-Weltmetropolen geflossen, die ein rekordverdächtiges Marktwachstum verzeichnen konnten», sagt Nick Candy, CEO von Candy & Candy.

«Inzwischen suchen Investoren jedoch abseits der etablierten sicheren Häfen und Top-Weltmetropolen nach neuen Anlagemöglichkeiten», sagt der Fachmann weiter.

Auch die Banken spüren den Trend

Das spüren auch die Banken: «Unsere UHNW-Kunden suchen immer häufiger nach Standorten abseits des Mainstreams, um ihre Immobilienportfolios zu erweitern.

Die Nachfrage nach Anlageobjekten ist in den traditionellen wie auch in den aufstrebenden Märkten sehr gross», sagt Dario Schiraldi, Head of Global Client Group bei Deutsche Asset & Wealth Management, in einer Mitteilung.

Hongkong profitierte am meisten

Am aktivsten bei den Immobilieninvestitionen seien UHNW-Kunden aus Deutschland, Japan und den Vereinigten Staaten, schreiben die Studienautoren weiter. Die Anleger aus diesen Ländern machen knapp 40 Prozent des weltweiten Immobilienvermögens der sehr vermögenden Privatkunden aus.

Von den privaten Immobilieninvestitionen am stärksten profitiert haben bislang fünf Städte: Hongkong, London, Moskau, Singapur und New York. Zusammengenommen machen sie fast 40 Prozent beziehungsweise 2,2 Billionen Dollar des weltweiten Immobilienvermögens der Superreichen aus. Das dürfte sich nun ändern.

Hongkong, das viel Geld aus Festlandchina anzieht, führt die Liste mit 798 Milliarden Dollar an. An zweiter Stelle folgt London mit 676 Milliarden Dollar.