Die Coronakrise hat auch die Museeumsbranche in Mitleidenschaft gezogen. In den USA fühlen sich manche Häuser genötigt, einen Teil ihrer millionenteuren Ausstellungsstücke zu veräussern.

Wie wäre es mit einem Bild von Andy Warhol, Pablo Picasso oder Jackson Pollock? Kunsthändler und -sammler mit dem nötigen Kliengeld könnten dieses Jahr ihre grosse Stunde schlagen hören, und das alles wegen Corona, wie einem Bericht der US-Nachrichtenagentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) zu entnehmen ist.

Laut diesem leiden die amerikanischen Museen dermassen unter der Coronakrise, dass die «Association of Art Museum Directors» – die Vereinigung der amerikanischen Museumsdirektoren – beschlossen hat, einige strenge Auflagen zu lockern.

Sonderregelung beschlossen

So dürfen US-Museen grundsätzlich nur Kunstwerke verkaufen, um ein anderes zu kaufen, nicht aber, um den Betrieb zu finanzieren oder Restauratoren zu bezahlen. Seit vergangenem April gilt nun eine Sonderregelung, wonach zwei Jahre lang Werke verkauft und der Erlös für die «direkte Instandhaltung» verwendet werden können.

Wobei jedes Museum selber definiert, was das bedeutet. Das macht sich bemerkbar.

Unter dem Hammer

Laut «Bloomberg» hat zum Beispiel das Everson Museum of Art in Syracuse im Bundesstaat New York beim Auktionshaus Christie's sein einziges Jackson-Pollock-Gemälde für 13 Millionen Dollar verkauft. Die Springfield Museums in Massachusetts veräusserten einen Picasso für 4,4 Millionen Dollar, während das Baltimore Museum of Art sein Vorzeigewerk, das monumentale «Last Supper» des Pop-Art-Künstlers Andy Warhol, für rund 40 Millionen Dollar verkauft hat.

Der einzige Lucas Cranach des Brooklyn Museums kommt nächste Woche unter den Hammer,

Digitalisierung hilft

Das Coronavirus ist nicht der einzige Umstand, der den Kunstmarkt in letzter Zeit auf den Kopf stellt. So hinterlässt auch die digitale Transformation ihre Spuren in der Welt der hohen Künste.

So zum Beispiel mit der Tokenisierung von Gemälden: Wie finews.ch bereits berichtete, gibt es verschiedene Projekte, die millionenschwere Bilder als Token auf die Blockchain bringen wollen, damit Otto-Normalbürger mit wenigen Franken in den Genuss kommen kann, zumindest einen Teil eines Kunstwerks zu besitzen.

Banksy Werk tokenisiert

Im Februar ging beispielsweise die Plattform Artcels an den Start, um Bilder von sogenannten «Blue-Chip-Künstlern» tokenisiert zu verkaufen. Im Visier der Plattform befinden sich Objekte wie «Very Little Helps» vom anonymen Strassenkünstler «Banksy», das in Tokens im Wert von 390 Pfund – rund 460 Franken – gestückelt werden soll.