Ein schwerreicher Investor in Singapur will mehr chinesisches Geld in den Kunstmarkt leiten. Dazu hat er einen Plan, der auf der ersten Blick verrückt scheint.

Der in Singapur wohnhafte Chinese Chen Tianqiao ist schwerreich. Mit seiner Frau Chrissy Luo machte er mit der Onlinegame-Schmiede Shanda Interactive Entertainment Milliarden. So gesehen könnte er sich jederzeit ein Gemälde von Pablo Picasso kaufen, stünde ihm gerade der Sinn danach.

Doch dafür 100 Millionen Dollar ausgeben, das will Chen Tianqiao nicht. Er will, das andere das tun – und zwar jene, die von einem Picasso träumen, ihn sich aber niemals leisten können. Und der schwerreiche Chinese hat dazu bereits einen Plan, wie die britische Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete.

Picassos für 1 Dollar

Er will die Picassos zerstückeln. Nicht mit der Schere natürlich, sondern mittels Verbriefung. 100 Millionen Dollar für ein Werk des spanischen Meisters liessen sich so in Anteile von je 1 Dollar verwandeln. Damit, so Chen Tianqiao, würden Anleger nicht nur einen Picasso «besitzen», sondern auch von seiner Wertsteigerung profitieren.

Im Auge hat er insbesondere chinesische Anleger, bei denen Kunst aus dem Westen mitunter als wichtiges Statussymbol gilt und die zunehmend Zugang zu Investments ausserhalb Chinas erlangen.

Mit Fintech zum Ziel

Chen Tianqiao hat sich schon positioniert, um seinen Plan in die Tat umzusetzen. Mit seiner Investmentfirma Shanda war er zeitweilig am Auktionshaus Sotheby’s beteiligt, das teure Kunst versteigert. Mit dessen CEO hat sich der chinesische Milliardär bereits ausgetauscht: Er kriegt die Kunst, und Sotheby’s erweitert seine Kundenbasis in Asien, so der Deal.

Auch auf der Finanzseite hält Chen Tianqiao bereits einige Fäden in der Hand. So ist er am Fondhaus Legg Mason beteiligt und ebenso am Fintech-Unternehmen Lending Club, das Online-Kredite zwischen Privaten vermittelt (Peer-to-Peer).

Gut möglich, das dem Chinesen das Kunststück mit der verbrieften Kunst so gelingen könnte.

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