Eine neue Plattform will tokenisierte Kunstobjekte an Investoren verkaufen. Damit geht in der Kunstwelt ein Trend weiter, der sich schon länger abgezeichnet hat.

Kunst für alle: Am 20. Februar geht die Plattform Artcels an den Start. Von Glencore-Rohstoffhändler Gijs de Viet und Kunstgalerist Elio D’Anna (Bild unten) gegründet, organisiert die das Unternehmen Mitte Februar eine Kunstgalerie, in der potentielle Investoren Kunstobjekte von sogenannten «Blue-Chip-Künstlern», also Künstler von Picasso- oder eben Banksy-Rang, begutachten und später Tokens davon erwerben können.

artcels people

Damit soll die «lukrative Welt der Blue-Chip-Kunst-Investitionen» für einen breiteren und jüngeren internationalen Markt geöffnet werden, wie einer Medienmitteilung des Unternehmens zu entnehmen war. In Zeiten von volatilen Märkten werden alternative Investments wie Kunstobjekte immer gefragter.

Zwei Schweizer Unternehmen dabei

Gestückelt sollen Objekte wie «Very Little Helps» (Bild unten) vom anonymen Strassenkünstler «Banksy» zu Tokens im Wert von 390 Pfund – rund 495 Franken – erhältlich sein. Unterstützt wird Artcels dabei von zwei Schweizer Firmen.

banksy token

So ist das Zuger Blockchain-Startup 4artechnologies, über das finews.ch auch schon berichtet hat, eine Partnerschaft mit Artcels eingegangen, um kryptographische Signaturen zu gewährleisten, die eine Echtheitsprüfung der Kunstobjekte ermöglichen. Zudem stellt der Schweizer Token-Spezialist Assetyze sein Fachwissen über Tokenisierung von Vermögenswerten zur Verfügung.

Tokenisierung als Trend

Auch wenn die Plattform Artcels neu ist, die Tokenisierung ist es schon länger nicht mehr. In Immobilien-Kreisen werden zum Beispiel bereits ganze Gebäude tokenisiert und so über eine Blockchain direkt Kleininvestoren zugänglich gemacht, wie das Beispiel von Crowdlitoken zeigt.

Auch die theoretische Zerstückelung von Kunstobjekten, damit sich auch der Kleinanleger einen Picasso oder zumindest einen Zehntausendstel davon leisten kann, ist kein neues Prinzip. So hat bereits 2016 der damals in Singapur wohnhafte Chinese Chen Tianqiao mittels Verbriefung einen Picasso im Wert von 100 Millionen Dollar in Anteilen zu je 1 Dollar quasi «tokenisieren».

Dafür verspricht Artcels, dass man die Objekte, von denen man mit einem Token Teileigentümer wird, hin und wieder auch geniessen darf. So finden dieses Jahr in London, in Los Angeles und in Shanghai Kunstausstellungen mit den Investitionsobjekten geplant, ab 2022 sollen es dann 10 Ausstellungen pro Jahr werden.

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