Nach 105 Millionen-Abschreiber: BLKB kommt nicht zur Ruhe

Eine schmerzhafte Wertberichtigung und der Abgang des CEO und Präsidenten: Der Bankrat der Basellandschaftlichen Kantonalbank steht unter Druck. Nun reagiert er. 

Die Vorgänge, die zum über 100 Millionen Franken-Abschreiber führten, werden einer unabhängigen Stelle untersucht. Dies hat der Bankrat der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) am Freitag entschieden, wie er in einer Medienmitteilung schreibt. 

Die BLKB musste am 3. Juli 2025 eine Wertberichtigung in Höhe von 105,5 Millionen Franken auf ihrer Beteiligung an der Radicant Holding kommunizieren. Gleichzeitig kündigten Bankratspräsident Thomas Schneider und CEO John Häfelfinger ihre Rücktritte an; finews.ch berichtete darüber. 

Grundlagen für sachliche Diskussion nötig

Nun sieht sich der Bankrat mit dem Rücken zur Wand stehen. Die Ereignisse hätten «in der Politik und in der Öffentlichkeit zu einer breiten Diskussion geführt», schreibt er in der Medienmitteilung.

Die Diskussionen hätten gezeigt, dass «eine sachliche Darstellung und sorgfältige Aufarbeitung der Hintergründe und Abläufe notwendig sind, um eine fundierte und objektive Grundlage für die weitere politische und öffentliche Diskussion zu haben».

Bericht soll schon bald vorliegen

Aus diesem Grund hat der Bankrat an seiner Sitzung vom 11. Juli 2025 in Abstimmung mit dem Kanton Basel-Landschaft, dem Haupteigner, entschieden, die gw&p ag Schweiz als unabhängigen Sachverständigen mit der Untersuchung der «Umstände, Ereignisse und Abläufe» zu beurteilen, die in Zusammenhang mit der Wertberichtigung stehen.

Die Untersuchung soll sich auf die Periode vom 1. September 2024 bis 3. Juli 2025 beschränken. Dabei solle auch die Rolle und Verantwortung des Bankrats und der Geschäftsleitung der BLKB beleuchtet werden.

Dem Bankrat eilt es mit der Aufarbeitung: Der Bericht soll voraussichtlich bis Ende August 2025 vorliegen.