Das Warten der Schweizer Banken auf das Verdikt der USA wird lang und länger. Wie ein Wirtschaftsanwalt nun sagt, stehen Lösungen für Julius Bär sowie für eine kleinere Bank bevor.

Die allermeisten der über 100 Banken, die am US-Steuerprogramm teilnehmen, müssen sich bis weit in das kommende Jahr gedulden, bis sie aus den USA die Höhe ihrer Busse erfahren. Insgesamt ein sehr teurer Prozess, der sich bis 2015 hinziehen werde, sagte Shelby du Pasquier (Bild), Partner bei der Anwaltskanzlei Lenz & Staehelin, am Euroforum in Zürich.

Wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» am Mittwoch berichtete, erwartet du Pasquier, der selbst mehrere Banken vertritt, dass zumindest Julius Bär und eine «kleinere Bank» die nächsten Institute seien, über die ein Verdikt gefällt werde.

Weitere Offshore-Zentren im Visier

Du Pasquier sagte allerdings auch, dass dies seine persönliche Meinung sei. Julius Bär kommentierte dies nicht. Doch hat die Privatbank dem Vernehmen nach sämtliche Dokumente und Unterlagen bereits 2013 den US-Behörden übergeben – und seither herrscht Funkstille.

Der Anwalt sagte zudem, dass die USA nach der Schweiz auch andere Offshore-Zentren wie die Bahamas, Hongkong und Singapur unter Druck setzen würden und dabei auch Niederlassungen von Schweizer Banken im Visier hätten. Allein, es fehle dem Justiz-Departement an Ressourcen, allein schon, um all die von den Banken erhaltenen Kundeninformationen zu verarbeiten.

Du Pasquier vertritt in den USA neben Banken auch die Schweizerische Bankiervereinigung. Allein im laufenden Jahr sei er für seine Klienten mindestens ein halbes Dutzend mal in die USA gereist.

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