Die UBS hat endlich den Schleier über ihr Grossprojekt Europabank gelüftet. Der Sitz der Gesellschaft ist keine Überraschung. Einige Wealth-Management-Einheiten bleiben aber draussen.

Die UBS Europe entsteht wie erwartet in Frankfurt. Per sofort würden die Wealth-Management-Einheiten in Europa zu einer Rechtseinheit verschmolzen, teilte die UBS am Donnerstag mit.

Es werden aber nicht alle Wealth-Management-Einheiten integriert: So fehlen beispielsweise Frankreich und Belgien.

Zusammengefasst werden konkret die Tochtergesellschaften in Deutschland, Italien, Luxemburg (in der bereits die Niederlassungen in Österreich, Dänemark und Schweden zusammengefasst sind), den Niederlanden und Spanien.

Einheitliche Buchungsplattform spart Geld

Die UBS Europe werde nun über ein Netz von Niederlassungen auf den europäischen Märkten präsent sein. Für die Grossbank geht damit ein Grossprojekt «live»: Mit einer einheitlichen Buchungsplattform kann die UBS viel Geld sparen.

Die Bank betrieb allein in Europa an zwölf Standorten neun Buchungsplattformen, die auf sechs verschiedenen IT-Systemen liefen. Die Kosten senken sich durch die Vereinheitlichung nun massiv. Die Rede ist von rund 100 Millionen Franken jährlich.

Eine Lizenz für alle

Weil die einzelnen Länderniederlassungen nun unter einer europäischen Volllizenz operieren können, vereinfacht sich auch die Governance-Struktur der UBS in Europa.

Bislang konnte die UBS dank eines EU-Pass-Systems jeweils mit einer Volllizenz alle 28 Staaten plus drei weitere Länder des Europäischen Wirtschaftsraums bedienen. Dank Anpassungen der Richtlinien ist nun nur noch eine Lizenz notwendig.

CEO wird bisheriger Deutschland-Chef

Chef der UBS Europa wird wie erwartet Thomas Rodermann, bisheriger CEO von UBS Deutschland. Weiter besteht die Geschäftsleitung aus Birgit Dietl-Benzin, Chief Risk Officer, Fabio Innocenzi und René Mottas, beide Marktverantwortliche für Wealth Management, Andreas Przewloka, Chief Operating Officer und Stefan Winter, Chef Investment Banking.

Die Leitung der Niederlassungen in den einzelnen Ländern obliegt den jeweiligen Marktverantwortlichen.

UBS folgt dem Beispiel

Mit der Europa-Bank folgt die UBS einem Trend unter Schweizer Banken: Julius Bär, Vontobel oder auch Lombard Odier haben ihre europäischen Aktivitäten bereits zusammengefasst und leiten diese teils aus Deutschland, teils auch aus Luxemburg.

Kernstück der Wealth-Management-Grosseinheit ist die Kunden-Plattform CETUS, deren Entwicklung rund 100 Millionen Franken gekostet hat.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.68%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.29%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    15.61%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    45.72%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.7%
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