Die Rothschild Bank in Zürich befindet sich in einer Übergangsphase und wartet mit Neuerungen auf, um den Anforderungen der Kunden besser gerecht zu werden, wie Recherchen von finews.ch zeigen.

Die Rothschild Bank Zürich (RBZ) hat 2017 die Berichterstattung auf das Kalenderjahr umgestellt. Darum weist das Institut ein Ergebnis aus, das sich nur auf neun Monate bezieht. In dieser Zeitspanne erzielte das Unternehmen einen Gewinn von 11,8 Milllionen Franken, wie Recherchen von finews.ch ergaben.

Ein Sprecher präzisierte auf Anfrage, dass bei entsprechenden Vergleichszahlen für 2016 ein Gewinn von 7,5 Millionen Franken resultiert hätte. Allerdings ist dieser Vergleich rein theoretisch.

Neuausrichtung bei zwei Grosskunden

Tatsache ist indessen, dass das Unternehmen gemessen an seinen verwalteten Vermögen im vergangenen, relativ guten (Börsen-)Jahr nur bescheiden um 4,1 Prozent zulegte. Die Kundengelder erhöhten sich 569 Millionen Franken auf total 14,5 Milliarden Franken.

Auffallend ist, dass unter dem Strich nicht weniger als 294 Millionen Franken abflossen. Dies ist gemäss weiteren Angaben auf zwei grosse Kunden zurückzuführen, die ihre Vermögensverwaltung neu ausrichteten. Ohne diese Spezialsituation hätte ein Neugeldzufluss resultiert.

Tochtergesellschaft gegründet

Nimmt man alle verwalteten und betreuten Kundengelder der Rothschild Bank zusammen, so belaufen sie sich per Ende der Berichtsperiode auf 30,28 Milliarden Franken gegenüber 27,44 Milliarden Franken im Vorjahr.

Insofern begegnet das Top-Management unter der Führung von CEO Laurent Gagnebin der Situation entspannt, da die Bank im vergangenen Jahr zahlreiche Neuerungen umgesetzt hat, die zu mehr Dynamik führen sollen: So eröffnete die Rothschild-Gruppe im August eine Tochtergesellschaft namens Global Advisory Switzerland. Das in Zürich ansässige Unternehmen unter der Führung von Vincent Thiébaud ist im Bereich M&A- und Finanzierungs-Transaktionen tätig.

Örtliche Veränderungen

Ausserdem bietet die RBZ neuerdings Hypothekarkredite und andere Finanzierungslösungen an, um den sich wandelnden Bedürfnissen der Klientel besser entsprechen zu können, wie weiter zu erfahren war.

Auch organisatorisch kam es im vergangenen Jahr zu Veränderungen: So bezog das Institit im April 2017 neue Büroräumlichkeiten in Genf und zwar an der Rue de la Corraterie 6, also mitten im Bankenviertel. In Zürich wiederum wurde die frühere Asset-Management-Einheit der Rothschild-Gruppe in die hiesige Bank integriert. 

Personelle Veränderungen

Auf personeller Ebene stiegen Anfang 2018 Barbara Ursprung, als Personalchefin, sowie Heinz Nesshold, als Veranwortlicher für die Marktgruppe International, in die Geschäftsleitung (Executive Committee) unter der Leitung von Laurent Gagnebin auf. Nesshold ersetzt Thomas Pixner, der seit Februar 2018 CEO der Bank am Bellevue und Mitglied der Geschäftsleitung der Bellevue Group ist. Dort wiederum amtet Veit de Maddalena als Verwaltungsrat – zuvor viele Jahre CEO der RBZ.

Im laufenden Jahr feiert das Finanzinstitut sein 50-jähriges Bestehen in der Limmat; das exakte Jubiläumsdatum ist der 18. Juli.

Folgt mehr.

 

 

 

 

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.51%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.02%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.99%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    8.95%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.53%
pixel