Erstmals konnte die Rothschild & Co Bank im vergangenen Jahr die Erträge in der Schweiz so stark steigern, dass sie nun gleichauf mit den Einnahmen in Grossbritannien liegen. Mit zusätzlichen Kundenberaterinnen und -beratern will das Institut hierzulande seinen Wachstumskurs noch beschleunigen.

Die in der Schweiz in Zürich und Genf ansässige Rothschild & Co Bank hat im vergangenen Jahr einen Gewinn von 33,3 Millionen Franken erzielt. Dieses Ergebnis ist nur bedingt mit dem Resultat von 2021 vergleichbar, da damals mit der Übernahme der Genfer Privatbank Pâris Bertrand ein Sonderfaktor hineinspielte.

Bereinigt um diesen Sonderfaktor erzielte das Institut 2022 einen Gewinn von 38,1 Millionen Franken gegenüber 21,4 Millionen Franken im Jahr 2021, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht. Obschon alle Geschäftssparten zulegten, gingen die verwalteten Kundengelder aufgrund der Marktverwerfungen im vergangenen Jahr um 8,4 Prozent auf 29,9 Milliarden Franken zurück.

Mehr Kundenberaterinnen und -berater

Deutlich schwächer als 2021 entwickelte sich im vergangenen Jahr das Neugeld, das sich auf 1,0 Milliarden Franken belief, während es 2021 noch 2,0 Milliarden Franken betragen hatte. Mit dem Engagement zusätzlicher Kundenberater in den vergangenen Monaten will das Institut diese Entwicklung wieder beschleunigen. Insgesamt beschäftigte die Bank Ende 2022 388 Personen gegenüber 358 zwölf Monate zuvor.

In der Schweiz wechselte im Februar 2022 Andreas Feller von der Bank Julius Bär zu Rothschild & Co, wo er seither das Geschäft Swiss Onshore in der Marktregion Zürich leitet und gleichzeitig stellvertretender Head of Private Banking Zürich ist, wie finews.ch exklusiv berichtete. Unter Fellers Ägide stiess dann im vergangenen Dezember ein sechsköpfiges Team an Kundenberatern zur Bank in Zürich.

Abschied von der Börse

Die Marktregion Schweiz legte im vergangenen Jahr bei den Erträgen um 31 Prozent zu und avancierte damit innerhalb des Wealth Managements erstmals gleichauf mit Grossbritannien. «Diese Entwicklung zeigt, dass unsere Wachstumsstrategie in der Schweiz aufgeht», sagte Laurent Gagnebin, CEO der Rothschild & Co Bank am Mittwoch im Interview mit finews.ch.

Wie das Institut überdies bekräftigte, bereitet die Familienholding Concordia, ihres Zeichens grösste Aktionärin von Rothschild & Co ein Angebot für die vollständige Übernahme des Finanzinstituts vor. Derzeit ist das Unternehmen noch an der Börse in Paris kotiert. Den Aktionärinnen und Aktionären soll bis Ende Mai eine entsprechende Offerte unterbreitet werden.

 

 

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