Der Branchenprimus im asiatischen Private Banking hat für China grosse Pläne. Dumm nur, dass ein UBS-Ökonom dort gerade ein Social-Media-Gewitter ausgelöst hat.

Da glaubten die Chinesen, ihr Schwein pfeift. Der UBS-Chefökonom Paul Donovan wollte in einem seiner Morgenkommentare eigentlich über die Auswirkungen der Konsumentenpreise in China referieren und verwies dabei auf das Schweinefleisch, das in der Volksrepublik wegen Tierkrankheiten teurer geworden ist. Donovan scherzte: «Ist das wichtig? Wenn Sie ein chinesisches Schwein sind, schon – es ist wichtig, wenn Sie Schweinefleisch in China essen.»

Dieser Scherz wurde jedoch von chinesischen Hörern gar nicht goutiert. Hätte der Volkswirtschaftler ein «oder» zwischen die beiden Sätze gesetzt, wären die Gemüter womöglich kühl geblieben. So aber meinte das Publikum, mit dem «chinesischen Schwein» seien sie selber, also chinesische Menschen gemeint, wie die Agentur «Bloomberg» berichtete.

«Geschmacklos und rassistisch»

Der Entrüstungssturm liess nicht lange auf sich warten. Auf sozialen Medien wie Wechat enervierten sich die Nutzer über die «Beleidigung des chinesischen Volkes». Die staatliche Zeitung «Global Times» brandmarkte auf dem Kurznachrichtendienst Twitter den «geschmacklosen und rassistischen» Kommentar der UBS.

Bei der Grossbank ruderte man alsbald zurück. Der Report wurde aus dem Umlauf genommen, und das Unternehmen entschuldigte sich in aller Form. Sie habe wirklich nur auf steigende Fleischpreise in China hinweisen wollen.

Nerven liegen blank

Die rasche Reaktion der UBS legt nahe, dass das Institut es sich in China nicht verderben will. Das grösste Schweizer Geldhaus ist dort länger präsent als die meisten Konkurrenten und konnte als erste westliche Bank Ende 2018 die Mehrheit an einem dortigen Joint-Venture übernehmen. Entsprechend steht im Reich der Mitte für die Schweizer viel auf dem Spiel.

Die Aufregung über ein offensichtliches Missverständnis zeigt aber auch, dass die Nerven in China wegen des andauernden Handelskriegs gegenüber dem Westen zunehmend blank liegen. Da kann ein harmloser Kommentar über «Schwynigs» schon Anstoss erregen – und das erst noch im chinesischen Jahr des Schweins.

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