Das Neugeld sprudelt für die Privatbank dieses Jahr spärlicher als geplant – und nun droht Julius Bär auch noch ein Abschreiber auf der Tochterfirma in Mailand.

In den ersten zehn Monaten 2019 stiegen die verwalteten Vermögen von Julius Bär auf 422 Milliarden Franken. Dies entspricht einer Zunahme um 10 Prozent seit Jahresbeginn, wie die Zürcher Privatbank am Dienstag vermeldete.

Wie es weiter hiess, war für den Anstieg in erster Linie die positive Marktentwicklung verantwortlich; der Netto-Neugeldzufluss, der schon im ersten Semester schwächelte, wuchs seit Anfang 2019 um 3 Prozent, im Vergleich zu 4,5 Prozent im Gesamtjahr 2018 und 3,2 Prozent im ersten Halbjahr 2019.

Es sei somit unwahrscheinlich, dass die Gruppe dieses Jahr ihr mittelfristiges Ziel erreiche, warnte das Traditionshaus.

99 Millionen Franken abschreiben

Für die Neugeld-Entwicklung sind unter anderem Abflüsse wegen des Compliance-Programms Atlas und aus Fonds der italienischen Tochter Kairos ursächlich.Geringere Einkünfte der Italien-Tochter wirkten sich auch auf die Bruttomarge des Konzerns aus: Diese kam in den ersten zehn Monaten des Jahres bei gut 82 Basispunkten (0,82 Prozent) zu liegen. Im Gesamtjahr 2018 betrug die Kennzahl 85,5 und im ersten Halbjahr 2019 bei 83,2 Basispunkte.

Bei Kairos in Mailand kommt es nun noch ärger.

Ausgehend vom neuen Businessplan für die Vermögensverwalterin, die nun doch nicht verkauft und enger in die Gruppe eingebunden werden soll, kündigte Julius Bär an, den Goodwill auf ihrer Investition in Kairos teilweise abzuschreiben. Dies führt zu einer nicht geldwirksamen Belastung von rund 99 Millionen Franken, die sich im Finanzergebnis 2019 niederschlagen wird. Diese Goodwill-Abschreibung wird steuerlich nicht absetzbar sein, so die Mitteilung.

Zückerchen für die Investoren

Nach solchen Hiobsbotschaften hält die Bär-Führung ein Zückerchen für die Aktionäre bereit: Der Verwaltungsrat hat ein Programm zum Rückkauf von Aktien zu einem Anschaffungswert von maximal 400 Millionen Franken genehmigt. Das Programm wird am 20. November lanciert und voraussichtlich bis Ende Februar 2021 dauern.

Seit der Jahresmitte zeigt laut der Bank zudem das Kostensenkungs-Programm erste Resultate. Trotz der rückläufigen Bruttomarge verbesserte sich das adjustierte Kosten-Ertrags-Verhältnis (CIR) in den vier Monaten bis Ende Oktober auf einen Stand von knapp unter 70 Prozent. Julius Bär bestätigte das Ziel, die CIR nächstes Jahr auf unter 68 Prozent zu senken.

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