Nach umstrittenen Mehrfach-Verbindungen kommt es zur Trennung: Das Softbank-Imperium des japanischen Milliardärs Masayoshi Son zieht sich aus Fonds der Grossbank Credit Suisse zurück. Das geht aus Unterlagen hervor, die finews.ch vorliegen.

Die Entflechtung der diversen Beziehungen zwischen der Credit Suisse (CS) und dem japanischen Konzern Softbank kommt voran. Wie einem Schreiben an institutionelle Käufer der so genannten Supply Chain Finance (SCF) Fonds zu entnehmen ist, hat ein institutioneller Investor seine Anlage in die Vehikel vollständig zurückgenommen.

Obwohl im Schreiben der Namen des Investors nicht fällt, ist klar, um wen es sich handelt: Um den Medien- und Technologiekonzern des japanischen Milliardärs Masayoshi Son. Vergangenen Juni hatte finews.ch zuerst berichtet, dass ein Rückzug von Softbank aus den CS-Fonds zur Debatte steht. Vorgängig hatte die CS die Fonds einer internen Prüfung unterzogen.

Seit Wochen im Rampenlicht

Seit Wochen befinden sich die CS-Vehikel wegen eines Knäuels von Bezugspunkten zu Softbank im Rampenlicht. Der japanische Konzern steht wegen seiner aggressiven Startup-Investitonen in der Kritik; die Büro-Vermieterin Wework, welche dank wiederholten Geldspritzen von Sons Firma mit bis zu 47 Milliarden Dollar bewertet war, kämpft derzeit ums Überleben.

Die Supply Chain Finance Fonds hatte die Grossbank im Jahr 2017 zusammen der australischen Finanzgesellschaft Greensill Capital aufgelegt. Mit den Geldern der Investoren werden Forderungen von Lieferanten an Unternehmen vorfinanziert. Im Jargon wird dies «Reverse Factoring» genannt. Die Fonds verwalten nach letzten Angaben 7,5 Milliarden Dollar Vermögen.

Seite an Seite mit Softbank

Zu reden gab etwa der Umstand, dass der CS-Greensill-Fonds teils in Firmen investiert, in die auch die Softbank via die eigene Beteiligungs-Plattform Vision Fund investiert ist. Die CS-Anleger legen demnach ihr Geld Seite an Seite mit Softbank an. Zudem: Der Vision Fund ist mit einem Einsatz von 1,4 Milliarden Dollar auch Geldgeber von Greensill Capital.

Wie im Juni überdies bekannt wurde, war Softbank auch direkt in die CS-Greensill-Fonds investiert, laut der britischen Zeitung «Financial Times» mit rund 500 Millionen Dollar. Dies hat die Frage aufkommen lassen, ob Softbank Unternehmen, in die der Vision Funds investiert ist, effektiv finanzielle Unterstützung gewährt, indem er deren Lieferanten über den CS-Greensill-Fonds im Voraus bezahlt.

Diese Verflechtung fällt nun offensichtlich weg, während diverse andere vorderhand Bestand halten dürften.

«Keine Verluste für Investoren»

Auf Anfrage von finews.ch hielt die Schweizer Grossbank fest, die SCF-Fonds-Investoren hätten durch diese Beziehungen keine Verluste erlitten. Die Bank habe nach wie vor volles Vertrauen in die SCF-Fonds sowie die allgemeine Kontrollstruktur von Credit Suisse Asset Management.

Die CS verpflichtet sich zudem in einem weiteren Schritt, Massnahmen zu ergreifen, um die Interessen aller Anleger in SCF-Fonds noch stärker zu schützen. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden sei geplant, die Anlagerichtlinien zu aktualisieren, um das maximale Exposure jedes Fonds gegenüber eines einzelnen Schuldners zu reduzieren, einschliesslich derjenigen, die durch den Vision Fund unterstützt sind.

Zudem würden die SCF-Fonds auch weiterhin eine Reihe anderweitiger Mechanismen zur Steuerung des Anlegerrisikos verwenden, einschliesslich der Kreditversicherung.

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