Der geschäftsführende Teilhaber der Genfer Privatbank Mirabaud, Yves Mirabaud, steht nun auch persönlich im Fadenkreuz der Genfer Justiz. Es geht um die Gelder aus Saudi-Arabien, welche die Bank für den früheren spanischen König verwahrt hatte.

Yves Mirabaud droht nun auch persönlich Ärger. Dies wegen eines von der Bank geführten Kontos, dessen Begünstigter der ehemalige spanische König Juan Carlos I. war. Der Genfer Staatsanwalt Yves Bertossa hat den Bankier als Verdächtigen einvernommen, wie die spanische Zeitung «El Pais» am Donnerstag berichtete.

Mirabaud wird vorgeworfen, die als Spende deklarierten 100 Millionen Dollar aus Saudi-Arabien an Juan Carlos nicht der Meldestelle für Geldwäscherei (MROS) gemeldet zu haben, heisst es unter Berufung auf Kreise in den Artikel. Die Bank bestätigte inzwischen den Sachverhalt gegenüber der Zeitung «Le Temps», bestreitet aber weiter jegliches Fehlverhalten.

Zugstrecke zwischen Mekka und Medina

Staatsanwalt Bertossa vermutet dem Artikel zufolge, dass das Geschenk aus Saudi-Arabien im Zusammenhang mit einem Auftrag stehen könnte, der an spanische Unternehmen für den Bau einer Zugstrecke zwischen Mekka und Medina vergeben wurde.

König Abdullah von Saudi-Arabien hatte demzufolge am 8. August 2008 100 Millionen Dollar auf einem von der panamaischen Stiftung Lucum bei der Bank Mirabaud in Genf geführten und von einem unabhängigen Manager verwalteten Konto eingezahlt. Juan Carlos wurde als primärer wirtschaftlicher Nutzniesser des Kontos geführt. Im Jahr 2012 schenkte Juan Carlos dann die 100 Millionen Dollar einer ehemaligen Geliebten.

Meldestelle ignoriert

Yves Mirabaut wird nun vorgeworfen die Zahlung auf das Konto nicht bei der Meldestelle angezeigt zu haben. Als Mitglied des Exekutivausschusses der Bank hatte er von 2003 bis 2013 auch den Vorsitz des Anti-Geldwäscherei-Ausschusses der Bank inne.

Man habe auch nicht den Rat von Rechtsberatern eingeholt, um zu beurteilen, ob Juan Carlos als politisch exponierte Person (PEP) als Begünstigter ein Problem darstelle, schreibt die spanische Zeitung.

Unterlagen im Tresor aufbewahrt

Innerhalb der Bank sei der wahre Begünstigte des Kontos der Stiftung Lucum nur einem kleinen Kreis bekannt gewesen. Die entsprechenden Unterlagen seien in einem Tresor aufbewahrt worden und nur die sechs  Teilhaber der Bank hätten Bescheid gewusst.

 

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