Die grossen europäischen Banken lassen ihre Gewinne weiterhin gerne in Niedrigsteuerländern anfallen. Schaut man auf die Gewinne pro Mitarbeiter, ergeben sich absurde Verschiebungen.

Europas Top-Banken verschieben jedes Jahr rund 20 Milliarden Euro an Gewinnen in Steueroasen. Zu diesem Ergebnis kommt die Forschungsstelle «EU Tax Observatory» in einer am Montag veröffentlichten Studie.

Der verschobene Gewinn entspreche rund 14 Prozent des Gesamtgewinns der 36 betrachteten EU-Institute. Und dieser Anteil habe sich seit 2014 kaum verändert. Das ist insofern bemerkenswert, als inzwischen eine länderspezifische Offenlegung der Erträge verpflichtend wurde.

238'000 Euro pro Mitarbeiter

Die von den Banken in Steuerparadiesen verbuchten Gewinne belaufen sich auf rund 238'000 Euro pro Mitarbeiter, verglichen mit 65'000 Euro in Nicht-Steuerparadiesen, so der Bericht.

«Dies deutet darauf hin, dass die in Steueroasen verbuchten Gewinne in erster Linie in andere Länder verlagert werden, in denen Dienstleistungen erbracht werden», heisst es weiter.

25 Prozent Mindeststeuer

Ehrgeizigere Initiativen - wie eine globale Mindeststeuer mit einem Steuersatz von 25 Prozent - könnten notwendig sein, um die Nutzung von Steueroasen durch den Bankensektor einzudämmen.

Das Steuerthema dürfte in der EU weiter an Brisanz gewinnen. Die Staaten werden in den kommenden Jahren damit beschäftigt sein, ihre in der Corona-Pandemie aufgetürmten Schuldenberge abzutragen. Auch mit Blick auf die grossen Tech-Firmen gibt es bereits Bestrebungen einen gemeinsamen Steuersatz festzulegen.

Das Tax Observatory ist eine unabhängige Forschungseinrichtung, die von der Europäischen Union mitfinanziert wird. In der Studie wurden 17 Staaten betrachtet, die als Steuerparadiese eingestuft werden. Das sind die Bahamas, Bermuda, die Britischen Junfrauinseln, Cayman Islands, Guernsey, Gibraltar, Hongkong, Irland, Isle of Man, Jersey, Kuwait, Luxembourg, Macao, Malta, Mauritius, Panama und Katar.

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