Die UBS möchte einen chinesischen Versicherer als Vertriebskanal nutzen. Dieser Plan wird nun aber durch Ermittlungen in China durchkreuzt.

Der Absicht der UBS, in China ein weiteres Joint-Venture mit einem einheimischen Akteur zu gründen, stellt sich ein Hindernis in den Weg: Gegen den ehemaligen Präsidenten bei der Partnerin China Life, einem Assekuranz-Konzern mit Sitz in Peking, wird wegen Verdacht auf Korruption ermittelt.

Laut der Agentur «Reuters», die sich auf anonyme Quellen beruft, sind die Gespräche zwischen UBS und China Life über die Gründung einer gemeinsamen Vermögensverwaltungs-Gesellschaft in Festland-China ins Stocken geraten.

Neue Spielregeln

Wang Bin, wie der Ex-Präsident heisst, beaufsichtigte die Planarbeiten zum Joint-Venture seit Ende 2020. Damit scheint das Projekt nun angezählt. Zudem ist man sich nach einer Änderung der Spielregeln im chinesischen Versicherungs-Geschäft offenbar nicht mehr sicher über das Potenzial des Unterfangens.

Ursprünglich war geplant, Wealth-Management-Produkte über die zahlreichen Versicherungsagenten von China Life zu verkaufen. Nach den neuen Regeln der China Banking and Insurance Regulatory Commission (CBIRC) dürfen die Produkte nur noch von Finanzinstituten vertrieben werden, die Einlagen entgegennehmen.

Im Brokerage einen Schritt weiter

Formell laufen die Gespräche über das Joint-Venture weiter; auch hier hat die UBS offenbar die Mehrheit an der Firma angestrebt.

Dieses Ziel hat die grösste Schweizer Bank bei einem anderen gemeinsamen Unternehmen in China kürzlich zementiert. Wie auch finews.ch berichtete, kontrolliert die Grossbank ihr Joint-Venture im Wertschriften-Brokerage mit einem chinesischen Gegenpart nun zu 67 Prozent.

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