Die Petrobras-Affäre zieht weitere Konsequenzen nach sich: Erstmals im jahrelangen Verfahren hat nun die Bundesanwaltschaft einen ehemaligen Banker wegen Geldwäscherei zur Verantwortung gezogen.

Die Bundesanwaltschaft hat ein ehemaliges Kadermitglied der Tessiner Privatbank PKB per Strafbefehl für seine schweren Fehler bestraft, dank deren Geld im Umfang von 17,5 Millionen Dollar gewaschen werden konnte, wie das Nachrichtenportal «Gotham City» am Freitag enthüllte. Der Strafbefehl wurde am 23. Mai 2022 erlassen.

Mit dem Befehl wird der Ex-Banker zu einer Geldstrafe von 270'000 Franken verurteilt, ausgesetzt mit einer Bewährungsfrist von zwei Jahren. Der Mann ist kein Unbekannter: Vor fast genau einem Jahr wies das Bundesverwaltungsgericht einen Rekurs von ebendiesem ab, den er gegen Sanktionen durch die Finanzmarktaufsicht (Finma) Einspruch erhoben hatte.

Entlassung, Management-Verbot, Bussen

Die Finma ermittelte seit März 2018 gegen ihn, zumal er für den Aufbau des Lateinamerikageschäfts der PKB verantwortlich gewesen war, bevor er 2017 entlassen wurde. Seine ehemalige Arbeitgeberin, die PKB, wurde Anfang des gleichen Jahres zu einer Geldstrafe von 1,3 Millionen Franken verknurrt, weil sie im Zusammenhang mit der Bestechungsaffäre Petrobras «schwerwiegend» gegen die Regeln der Geldwäscherei verstossen hatte.

Die PKB hatte den Kadermann 2017 entlassen. Die Finma entschied im Oktober 2019, dass er seine Aufsichtspflichten gegenüber der lateinamerikanischen Klientel wiederholt und schwerwiegend vernachlässigt hatte.

Schwerwiegende Verfehlungen

Die Finma verhängte in der Folge gegen ihn ein Verbot, Leitungsfunktionen bei anderen Finanzinstituten zu übernehmen und verurteilte ihn zu einer Zahlung von 30'000 Franken.

Sein Rekurs beim Bundesverwaltungsgericht scheiterte damals. Nun also folgt die Verurteilung durch die Bundesanwaltschaft zu einer noch viel höheren Busse wegen der Geldwäschereivorwürfe.

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