Unter CEO Ralph Hamers wollte die UBS ins Massengeschäft mit vermögenden Amerikanerinnen und Amerikanern einsteigen. Präsident Colm Kelleher sagt nun, wo der Fokus liegt.

An einem Bankengipfel in London hat der UBS-Präsident Colm Kelleher am (gestrigen) Mittwoch dem Vorstoss ins Massengeschäft in den USA eine definitive Absage erteilt.

Wo das Alpha sitzt

«Ich glaube nicht, dass wir Alpha im Affluent-Bereich generieren können. Deshalb mussten wir uns von dem Wealthfront-Deal verabschieden. Weil sich die Dinge geändert haben und es keinen Sinn mehr machte», zitierte die Agentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) den ehemaligen Morgan-Stanley-Banker.

Vergangenen September hatte die UBS die milliardenschwere Übernahme der Digital-Plattform Wealthfront abgesagt, die bereits Tausende vor allem jüngere vermögende Kunden in Amerika erreicht. Nun will sich die grösste Schweizer Bank in Übersee wieder auf ihr angestammtes Geschäft mit den 1 Prozent konzentrieren: Kelleher sieht «Alpha» im Business mit reichen und superreichen US-Bürgern.

Veremeintliche Palastintrige

Hingegen ist auch der UBS-Präsident überzeugt, dass das Institut in den USA wachsen muss. «Wir sind in diesem Markt untervertreten», erklärte er in London. Was er nicht erwähnte: Das Americas-Geschäft generiert auch die höchsten Kosten von allen UBS-Sparten. Es besteht also Handlungsbedarf, zumal es Kelleher ein persönliches Anliegen ist, der Wallstreet zu zeigen, dass die Schweizer Bank als internationale Grossbank wahrgenommen und an der Börse mehr wert sein müsste.

Das Aus für Wealthfront wird in den Medien auch gerne als Machtgerangel zwischen Bankchef Ralph Hamers und Kelleher dargestellt. Der Fintech-affine CEO Hamers hat den Deal eingefädelt – während der neue Präsident der Übernahme dann den Stecker gezogen habe.

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