Nach bescheidenen Fremdwährungsverkäufen im zweiten Jahresviertel haben die Schweizer Währungshüter ihre Devisenverkäufe im dritten Quartal drastisch erhöht.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) verkaufte im dritten Quartal Devisen im Wert von 739 Millionen Franken (754 Millionen Dollar), wie aus den am Freitag veröffentlichten Zahlen der Zentralbank hervorgeht. Im Vergleich zum zweiten Quartal, in dem sie Fremdwährungen für 5 Millionen Franken verkaufte, steigerte sie das Verkaufstempo. Dies steht im krassen Gegensatz zu den 5,7 Milliarden Devisen, welche die Schweizer Währungshüter in den ersten drei Monaten des Jahres gekauft hatten.

Deutlich über dem Zielwert

An ihrer geldpolitischen Sitzung vom 15. Dezember hob die SNB ihren Leitzins um weitere 50 Basispunkte auf 1 Prozent an, um die Inflation zu bekämpfen. Im November lag die Jahresteuerung in der Schweiz bei 3 Prozent, was im Vergleich zu den grossen europäischen Volkswirtschaften niedrig ist, aber immer noch über dem Zielwert der SNB von 2 Prozent liegt.

Obwohl die SNB in ihrer Erklärung nach dem Zinserhöhungsbeschluss nicht von einer Überbewertung des Frankens sprach, erklärte sie: «Um angemessene monetäre Bedingungen zu schaffen, ist die SNB auch bereit, bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv zu werden.»

An einer Veranstaltung im November erklärte SNB-Präsident Thomas Jordan, dass die SNB seit 2020 auf den Inflationsdruck zuerst mit Devisenmarktinterventionen und dann mit Zinserhöhungen reagiert hat. Die Institution betrachte beide Kanäle als legitime Instrumente zur Umsetzung ihrer Geldpolitik, sagte er.

Sicherer Hafen

SNB-Wirtschaftsdirektor Carlos Lenz wies auf eine starke Aufwertung zu Beginn der Pandemie hin, die durch umfangreiche Devisenmarktinterventionen aufgefangen wurde. Die SNB müsse den Wechselkurs überwachen, da der Franken von vielen Investoren als sicherer Hafen angesehen werde und die importierte Teuerung volatiler sei als die inländische Inflation in der Schweiz.

 

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