Sound Capital, einer der grossen unabhängigen Vermögensverwalter am Platz Zürich, forciert den Generationenwechsel. Auch in der Digitalisierung hat das Unternehmen einen Gang höher geschaltet, wie finews.ch erfahren hat.

Simon Grossenbacher lässt seinen Worten Taten folgen. Vergangenen Herbst sagte der neue Chef des grossen unabhängigen Vermögensverwalters Sound Capital zu finews.ch: «Als CEO möchte ich Sound Capital zum Magneten für talentierte Bankerinnen und Banker der nächsten Generation machen.»

Wie nun von der Zürcher Firma zu erfahren war, hat sie in den vergangenen Monaten diverse Frontleute sowie Kader für das Corporate Center verpflichten können.

Weitere Wechsel in der Pipeline

So stiessen noch im Jahr 2022 drei Ex-Banker als Kundenberater hinzu. Dabei handelt es sich zum einen um Markus Steinacher, der von der UBS zu Sound Capital stiess und Kunden aus den Märkten Griechenland und Zypern betreut. Sandro Weibel sowie Beat von Grünigen wechselten derweil vom Zürcher Traditionshaus Julius Bär zur Firma. Sie werden reiche Unternehmer aus dem deutschsprachigen Europa (DACH) betreuen.

In den kommenden Monaten sollen zudem weitere Kundenberater bei Sound Capital starten, wie das Unternehmen ankündigte.

COO soll bei der Skalierung helfen

Um noch mehr Talente anzuziehen, rühren die Zürcher kräftig die Werbetrommel – und geben dazu auch einen seltenen Einblick in die ansonsten streng geheim gehaltenen Geschäftszahlen. So liegt die Kosten-Ertrags-Rate (CIR) nach eigenen Angaben bei für eine Wealth-Firma sehr guten 50 Prozent. Die Firma arbeite hoch profitabel, heisst es, was wiederum Planungssicherheit und eine der höchsten Ertrag-Payout-Rate der Branche garantiere.

Auch im Corporate Center gibt es Bewegung. Dort startete diesen Februar Oliver Schmid als operationeller Leiter (COO) an der Seite von Grossenbacher. Auch er repräsentiert beim Vermögensverwalter, der 2022 sein zehnjähriges Bestehen feierte, die nächste Generation. Wie zu erfahren war, wird er sich um die Skalierung und Digitalisierung der Unternehmensplattform kümmern – beides Herausforderungen, welche die Branche nach den epochalen Umwälzungen rund um die Lizenzierung noch zu bewältigen hat.

Schmid hatte die COO-Rolle zuvor bei der internationalen Wirtschaftskanzlei Baker McKenzie in der Schweiz inne.

Schnittstellen zu Depotbanken gelegt

Bereits im November startete Jörg Stöhr bei Sound Capital und übernahm die Rolle des Chefjuristen. Er blickt auf eine Karriere bei der Grossbank Credit Suisse und der Liechtensteiner Fürstenbank LGT zurück. Ebenfalls im Februar stiess Miriam Dibsdale als Kommunikationsexpertin hinzu, um die Aussenwahrnehmung der Firma zu verbessern. Die Kommunikationsleiterin mit Vergangenheit bei der Grossbank UBS wechselte von der Zürcher Agentur Smart Media Agency zu Sound Capital.

Wie weiter zu erfahren war, treibt die unabhängige Vermögensverwalterin neben dem personellen Ausbau auch die Digitalisierung voran. So sind für 90 Prozent der Portfolio-Management-Kunden mittlerweile digitale Schnittstellen zu den wichtigsten Depotbanken gelegt. Dies erlaube eine wesentlich einfachere und schnellere Abwicklung von Transaktionen, hiess es.

Partner willkommen

Ebenfalls wurde der Spesenprozess für die Kundenberater automatisiert, dies mittels der App Abaclik3. Spesen können nun gänzlich papierlos eingereicht werden.

Apropos Zahlen: wie zu erfahren war, bietet Sound Capital Interessenten weiterhin die Möglichkeit, sich als Partner einzukaufen. «Dies macht das Unternehmen zu einem präferierten Partner für Kundenberaterinnen und -berater, die sich im Wealth Management unabhängig machen und weiterentwickeln wollen», kommentierte CEO Grossenbacher, selber ein ehemaliger UBS-Kader, das Angebot.