Der neue Investmentbanking-Chef der Credit Suisse, Michael Klein, will offenbar diese Woche die Roadmap für seinen Geschäftsbereich vorstellen, da noch Fragen zur Finanzierung und Struktur der Ausgliederung offen sind.

Michael Klein will in diesen Tagen die leitenden Banker der Credit Suisse (CS) bei einem Treffen in New York über seine Kapitalbeschaffungsbemühungen für die CS First Boston (CSFB) informieren, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» bereits am Wochenende meldete. 

Es wird auch erwartet, dass er Einzelheiten darüber bekannt geben wird, welche Aktivitäten der CS in das Geschäft einfliessen sollen, sowie über Pläne für einen eventuellen Börsengang des Unternehmens, so eine der Quellen von «Reuters».

Unterstützung im Kundenkontakt

Eine Option, die derzeit erwogen wird, ist, dass die CSFB, die das Beratungs- und Kreditgeschäft umfassen wird, auch das Aktienresearch der Schweizer Bank beherbergen soll, so drei der Quellen. Dies würde den Investmentbankern bei ihren Kundengesprächen helfen, insbesondere bei Börsengängen, wie weiter zu erfahren war.

Klein, ein langjähriger Wall-Street-Banker, fusionierte seine gleichnamige Investmentbanking-Boutique mit dem Investmentbanking der Credit Suisse, um die CSFB als eigenständige Einheit zu schaffen, die er von New York aus leiten wird. Klein verkaufte sein Unternehmen für 175 Millionen Dollar an die CS, wie auch finews.ch meldete.

Umfassender Umbau

Die Ausgliederung der CSFB ist Teil eines umfassenden Umbaus, mit dem die CS nach einer Reihe von schweren Verlusten und Skandalen, ihre Rentabilität wiederherstellen will. Die CS will sich nach der Ausgliederung auf die Verwaltung von Geldern für wohlhabende Kundinnen und Kunden konzentrieren.

Bei der geplanten CSFB sind noch viele Fragen offen, unter anderem, wer das Kapital für die Kreditvergabe und die Finanzierung der Geschäfte bereitstellen soll. Die Gründung des Unternehmens fällt in der Finanzbranche mit einer Verlangsamung der Fusionen und Börsengängen zusammen.

Grosse Veränderungen

Ein Sprecher der Credit Suisse lehnte gegenüber «Reuters» eine Stellungnahme ab, ebenso ein Vertreter Kleins. Die CS gab im vergangenen Oktober bekannt, dass die Fusionsberatung und das Risikokreditgeschäft in die CSFB übergehen würden, während die Bank einige Wertpapier-Handelsaktivitäten, einschliesslich Aktien, behalten wolle.

 

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