Auch wegen drohender Rating-Herabstufungen hätte der Credit Suisse diese Woche das Aus gedroht. Nun ändert eine amerikanische Agentur ihre Meinung.

Moody's Investors Service, eine der drei mächtigen US-Ratingagenturen, überprüft sämtlich Ratings und Beurteilungen von Schuldpapieren der Bankengruppe Credit Suisse (CS) – dies mit Blick auf bessere Bonitätsnoten. Unbesicherte Kredite des Konzerns tragen derzeit ein Rating von Baa2. Der Ausblick für die zukünftige Tochterfirma der UBS und der gerateten Tochtergesellschaften wurde von negativ auf «Rating under review» geändert.

Die Ratingaktion folge auf die Ankündigung, dass die CS von der UBS übernommen wird, die ihrerseits ein deutlich besseres Moody’s-Rating von A3 trägt. Die Bonitätswächter rechnen mit einem Abschluss der Transaktion im zweiten Quartal 2023.

Dass die Fusion mit der CS für die Schweizer Nummer eins des Banking zur Belastung wird, finden allerdings auch die Bonitätswächter. In einer separaten Meldung bestätigte Moody's zwar das Rating der UBS, senkte aber den Ausblick auf «negativ».

Postmortem für Pflichtwandler

Die CS-Gläubiger würden dank der Übernahme von verbesserter Liquidität und einem besseren Schutz vor Verlusten profitieren, hiess es weiter. Hier erwähnt die Agentur explizit die enormen Hilfen des Bundes und der Schweizerischen Nationalbank (SNB), die sich für beide Häuser auf insgesamt über 200 Milliarden Franken summieren.

Ein Postmortem von Moody’s gibt es für die AT1-Plfichtwandelanleihen im Gegenwert von 15,8 Milliarden Franken, welche die CS auf Geheiss der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) ausgelöst hatte. Die AT1-Instrumente wurden von B1(hyb) auf C(hyb) herabgestuft, um der von der Schweizer Finanzmarktaufsicht angeordneten Abschreibung dieser Instrumente auf Null Rechnung zu tragen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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