Bankaktien gerieten im März unter enormen Verkaufsdruck. Leerverkäufer verdienten kräftig an der Verkaufswelle.

Tidjane Thiam, ehemaliger CEO der Credit Suisse (CS), macht vor allem Spekulanten für das Kursbeben bei Bankaktien verantwortlich. Auch Auswertungen des Analysehauses S3 Partners zeigen, dass Leerverkäufer massive Shortpositionen im Bankensektor aufgebaut haben.

Vor allem bei europäischen Aktien wurden die Short-Wetten zuletzt hochgefahren, wie finews.ch bereits im Zusammenhang mit den Krisenereignissen bei der mittlerweile von der Schweizer Grossbank UBS übernommenen CS berichtete.

Massive Short-Wetten

Die Leerverkäufe im weltweiten Bankensektor belaufen sich nach jüngsten Angaben auf 109,7 Milliarden Dollar. Davon entfallen 75 Prozent auf die Regionen USA, Kanada und Europa.

Die weltweiten Short-Wetten im Bankensektor gingen laut S3 um 2,8 Milliarden Dollar zurück. Der Rückgang des Wertes der leerverkauften Aktien in Höhe von 15,6 Milliarden Dollar wurde jedoch fast vollständig durch neue Leerverkäufe in Höhe von 12,8 Milliarden Dollar im März ausgeglichen.

BNP Paribas am stärksten betroffen

Im europäischen Bankensektor bleiben BNP Paribas (fast 3 Milliarden Dollar), Unicredit (rund 1,9 Milliarden Dollar) und Intesa Sanpaolo (knapp 1,3 Milliarden Dollar) die am stärksten leerverkauften Titel.

Für die in der Schweiz kotierten Titel der Grossbank UBS werden Leerverkaufspositionen von rund 407 Millionen Dollar oder 0,69 Prozent der ausstehenden Aktien gemeldet. Bei der Credit Suisse sind es 346,7 Millionen Dollar oder 11,75 Prozent.

Deutlicher Anstieg

Die so genannten Finanzhaie waren bestrebt, ihr Gesamtengagement im europäischen Bankensektor zu erhöhen. So stieg die Gesamtzahl der leerverkauften Aktien im März um 21 Prozent.

Die Aktien mit der grössten Zunahme an Leerverkäufen waren Unicredit vor BNP Paribas und Banco Santander. An sechster Stelle folgten die Aktien der Credit Suisse, gleich hinter denen der Deutschen Bank.

Hohe Gewinne

Die Leerverkäufer im Bankensektor haben seit Monatsbeginn weltweit Mark-to-Market-Gewinne von 14,3 Milliarden Dollar erzielt. Dies entspricht laut S3 einer Rendite von 17,2 Prozent bei einem durchschnittlichen Leerverkaufsvolumen von 82,4 Milliarden Dollar.

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