Die UBS hat offenbar eine Entscheidung getroffen, wie es für sie im chinesischen Wertpapier- und Fondsgeschäft weitergeht.

Mit der Übernahme der Credit Suisse war klar, dass die UBS in China mit ihren Ambitionen im Fondsgeschäft ein regulatorisches Problem bekommt, wie auch bereits finews.ch berichtete. Jetzt hat die Grossbank offenbar eine Entscheidung getroffen, welche Pläne sie aufgeben wird.

Seit 2021 hatte die UBS das Ziel verfolgt, eine eigene neue Fondseinheit in China aufzubauen. Damit wollte sich die Bank einen Anteil an dem rasch wachsenden Markt mit institutionellen Investoren sichern.

Nicht mehr als zwei Fondsmanager

Doch nun wurde das Projekt auf Eis gelegt, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» unter Berufung auf Kreise schreibt. Die Vorbereitungsarbeiten für den Aufbau eines eigenen Fondsgeschäfts in China wurden auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Stattdessen wurde beschlossen, an der Beteiligung an einem Fonds-Joint-Venture der Credit Suisse festzuhalten.

In China darf ein Unternehmen nicht mehr als zwei Fondsmanagementfirmen auf dem Markt besitzen. Die UBS hält bereits 49 Prozent am Fondsunternehmen UBS SDIC Fund Management. Die Credit Suisse hält unterdessen einen Anteil von 20 Prozent an ICBC Credit Suisse Asset Management, einem Joint Venture mit der Industrial and Commercial Bank of China (ICBC).

Weiterführung der Partnerschaft

Die UBS habe vor kurzem beschlossen, diese Beteiligung zu behalten und die Partnerschaft mit ICBC fortzuführen, sagten die Quellen.

Laut ICBC-Angaben hatte das Joint-Venture mit Sitz in Peking per Ende 2022 Vermögenswerte in Höhe von 1,72 Billionen Yuan (238,96 Milliarden Dollar) in den Büchern und erzielte einen Nettogewinn von knapp 2,7 Milliarden Yuan (374 Millionen Dollar).

Es könne noch Monate dauern, bis eine offizielle Entscheidung fällt, heisst es weiter.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.49%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.86%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.06%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.59%
pixel