Die Verkaufsverhandlungen um die Julius-Bär-Tochter Kairos nehmen nochmals eine Ehrenrunde. Offenbar wird mit der Interessentin Zurich auch über den Verbleib des Management gefeilscht.

Von Giuseppe Failla, Publizist für finewsticino.ch

Der Verkauf der Fondsfirma Kairos Partners an den grössten Schweizer Versicherer Zurich wird bis November warten müssen. Dies berichtete die italienische Zeitung «MF» (Artikel bezahlpflichtig) unter Verweis auf anonyme Quellen.

Bereits die dritte Verschiebung

Dies ist nun schon die dritte Verschiebung der Transaktion; es wird von Beobachtern als Zeichen für den hohen strategischen Wert der Mailänder Asset Managerin gewertet. Die Eigentümerin Julius Bär verhandelt offenbar hart, und dasselbe gilt für die Käuferin Zurich.

Wie das italienischsprachige Schwesterportal finews.ticino erfahren hat, werden nun noch einige Bilanzposten bewertet, die aber bis zu einem Fünftel des Endpreises von Kairos ausmachen könnten. Seit Beginn der Verhandlungen ist von einer Bewertung von 40 bis 50 Millionen Euro die Rede; Käuferin und Verkäuferin versuchen entsprechend, sich am entgegengesetzten Ende dieses Zielbands zu positionieren.

Gründer weiterhin beteiligt

Ein weiteres neues Element, das sich herauskristallisiert hat, ist die Möglichkeit, dass Zurich das aktuelle Management von Kairos für einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren beim Unternehmen halten wird. Dies, um den Übergang in die Versicherungsgruppe möglichst ohne Brüche zu gestalten.

Das Zugeständnis geschieht wohl auch mit Blick auf die Anteile, welche die Führung an Kairos hält. So kontrolliert Julius Bär 70 Prozent des Unternehmens, während 30 Prozent sich in Besitz der Gründer und Manager der Fondsfirma befinden, darunter auch CEO Alberto Castelli.

Sprung nach vorne bei Vermögen

In Italien kontrolliert der Versicherer Zurich, der mit CEO Mario Greco auch von einem Italiener geführt wird, bereits die Zurich Bank, das Finanzberatung-Netzwerk von Zurich Italia, das vor kurzem eine Abteilung für Vermögensverwaltung eingerichtet hat und derzeit über Kundengelder von mehr als 16 Milliarden Euro verfügt. Kairos verwaltet etwa 5 Milliarden an Vermögenswerten.

Die beiden Unternehmen würden somit über ein Volumen von 21 Milliarden Euro verfügen – wenn der Deal am Ende zustande kommt.

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