Weltweit engagieren sich Banken, Vermögensverwalter und Versicherer für mehr Umweltschutz. Doch die Uno-Klimaallianz für die Finanzindustrie kämpft mit Gegenwind.

Die Schweizer Bankengruppe Raiffeisen ist der Net-Zero Banking Alliance (NZBA) beigetreten. Die NZBA ist eine Allianz von Banken und Finanzinstituten, die vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) ins Leben gerufen wurde. Mit dem Beitritt verpflichtet sich Raiffeisen, die Treibhausgasemissionen des von ihr finanzierten Kredit- und Investitionsportfolios bis spätestens 2050 auf netto Null zu reduzieren.

Bereits vor dem Beitritt hatte sich die Bankengruppe ehrgeizige Ziele zur Reduktion ihrer Treibhausgasemissionen gesetzt, wie aus einer Medienmitteilung vom Dienstag hervorgeht. Nur wenige Schweizer Banken sind bislang dieser Klima-Allianz beigetreten.

Schweiz überschauber vertreten

Laut der Uno-Webseite gehören hierzulande etwa die UBS sowie die Kantonalbanken Zürich, Bern und Baselland zu den Mitgliedern. Auch die Credit Suisse (CS) war Mitglied der Gruppe, der weltweit über 130 Banken angehören und die eigenen Angaben zufolge Vermögenswerte von rund 74 Billionen Dollar verwaltet.

In Liechtenstein bekennen sich die Fürstenbank LGT, VP Bank sowie die Liechtensteinische Landesbank (LLB) zu den Zielen der Allianz. Die Schweizerische Bankiervereinigung wiederum erhielt im April 2022 als einer der ersten Verbände weltweit den Supporter-Status der NZBA.

Schweizer Versicherer klinken sich aus

Die verschiedenen Finanz-Klimaallianzen der Vereinten Nationen befinden sich derzeit in einer Krise. So ist beispielsweise die Nummer zwei unter den globalen Vermögensverwaltern, der US-Fondsriese Vanguard, Ende 2022 aus der Klimainitiative der Vermögensverwalter (Net-Zero Asset Manager Initiative, NZAM) ausgetreten.

Aus dem Klima-Bündnis der Versicherer (Net-Zero Insurance Allliance; NZIA) sind in diesem Jahr gleich mehrere internationale Schwergewichte wie der Schweizer Allbranchenversicherer Zurich, der deutsche Rückversicherer Munich Re und die Hannover Rück ausgestiegen. Mit der Swiss Re hat auch ein Gründungsmitglied die wichtigste Klima-Allianz der Versicherer verlassen.

Druck aus den USA

Auch der Klima-Verbund der Banken hat mit der deutschen GLS Bank bereits Austritte zu verzeichnen. Vor allem viele kleinere, auf Nachhaltigkeit spezialisierte Banken sind frustriert über den Nachhaltigkeitskurs vor allem der internationalen Grosbanken, speziell auch aus den USA.

Die drei Allianzen NZBA, NZIA und NZAM bilden zusammen die Glasgow Financial Alliance for Net Zero (GFANZ). Die Probleme der Klima-Finanzbündnisse kommen nicht ganz überraschend, zumal sich die Grosswetterlage geändert hat. Insbesondere in den Vereinigten Staaten ist der Druck auf die Mitglieder hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeitspolitik und -ziele stark gestiegen.

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