Die UBS will nach dem Eklat um die Papiere der Credit Suisse nun selber wieder Pflichtwandelanleihen ausgeben. Bereits nach den Halbjahreszahlen hat die Bank bei den Investoren vorgefühlt. Doch der Risikoaufschlag ist ordentlich.

Die Abschreibung von AT1-Anleihen der Credit Suisse (CS) im Gegenwert von fast 16 Milliarden Franken hatte im vergangenen März am Markt für die unbesicherten Obligationen für Schockwellen gesorgt. Der Ruf der Papiere galt als schwer ramponiert, gerade in Bezug auf dei Emissionen von Schweizer Instituten.

Klar höherer Zins

Jetzt ist es aber offenbar soweit: Wie die Nachrichtenagentur «Reuters» unter Berufung auf den Datenanbieter IFR der Londoner Börse LSEG berichtet, hat die UBS hat am Mittwoch zum ersten Mal seit der Übernahme der CS mit dem Verkauf von eigenen Additional-Tier-1-Anleihen begonnen.

Bei den neuen AT1-Anleihen der UBS handelt es sich demnach um nicht kündbare fünf und zehnjährige Dollar-Anleihen, die eine Rendite von 10 Prozent respektive 10,125 Prozent bieten. Die UBS will zusätzliche Informationen liefern, sobald die Emission abgeschlossen ist. Die Verzinsung liegt damit klar höher als bei anderen besicherten Anleihen.

Auf Tour bei Investoren

Bereits Mitte September hatte die Grossbank bei Investoren das Interesse an solchen Papieren an einer «Roadshow» ausgelotet. In der britischen Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) schätzt Filippo Alloatti, Leiter des Bereichs Financials Credit bei Federated Hermes, das AT1-Defizit der UBS auf etwa 11 Milliarden Dollar. Er bezeichnet die mögliche Umwandlung der Anleihe in Eigenkapital als «positiv».

«Nach dem Zusammenbruch der Credit Suisse drängten die Anleger auf eine Änderung ... weg von der permanenten Abschreibung, die sie bei der Credit Suisse erlebt haben», sagte er.

Additional-Tier-1-Anleihen (AT1) sind nachrangige Anleihen, die nach der Finanzkrise von 2008 geschaffen wurden, um Banken vor dem Zusammenbruch zu schützen, falls diese in Schwierigkeiten geraten. Sie werden dem Kernkapital zugerechnet. Ende September hatte etwa das Zürcher Investmenthaus Vontobel eine AT1-Anleihe im Volumen von 400 Millionen Dollar bei privaten Fonds platziert.

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