Bei der Zwangsübernahme der Credit Suisse wurde knapp 16 Milliarden Franken an Pflichtwandelanleihen in einem Schlag abgeschrieben. Das macht es für die UBS nicht einfacher, einen noch höheren Betrag an solchen Papieren abzulösen.

Das UBS-Management muss nicht nur die Integration der Credit Suisse (CS) stemmen, sondern auch noch die Grossinvestoren bei Laune halten: Wie die britische Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete, haben sich Spitzenleute der Grossbank nach der Semesterkonferenz vom vergangenen August auf eine «Roadshow» begeben.

Ablösung bei der CS bald fällig

Dies offenbar mit dem Ziel, neue Pflichtwandelanleihen (At-1-Bonds) zu emittieren. Das ist inbesondere mit Blick auf die Kapitalstruktur der neuen Tochterbank CS dringlich. Laut dem von der UBS unbestätigten Bericht gilt es, in den kommenden Jahren beim Institut 17 Milliarden Dollar an AT-1-Anleihen mit neuen Papieren abzulösen.

Doch da gibt es ein grosses Problem: Die Investoren haben mit Pflichtwandlern der CS viel Geld verloren. Anlässlich der Rettung der Bank im vergangenen März hatte die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) AT-1-Papiere im Umfang von knapp 16 Milliarden Franken komplett abgeschrieben und die Werte dem Eigenkapital der CS zugeteilt.

Beschwerde eingereicht

Die Verhältnismässigkeit der Massnahme ist umstritten; Investoren haben deswegen bereits eine Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht in St.Gallen eingelegt.

Die UBS arbeite im Hintergrund «fieberhaft» an der Lösung dieses Problems, so der Bericht. Die Bank müsse bei den Anlegern das Vertrauen schaffen, dass die Kapitalstruktur nicht auf den Kopf gestellt und die Regeln nicht wieder in letzter Minute geändert werden.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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