Die wirtschaftliche Lage der Schweiz ist stabil und der Arbeitsmarkt solide. Doch die Unsicherheit bei den Menschen steigt. Das zeigt sich auch im Sparverhalten der Schweizerinnen und Schweizer.

Laut einer aktuellen Umfrage der Migros Bank bleibt das Sparkonto die bevorzugte Anlageform, um ein finanzielles Polster aufzubauen. Flexibilität und Verfügbarkeit sind dabei für die Bankkundinnen und Kunden das stärkste Argument.

«Die Sorge um die wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen beeinflusst die Prioritäten beim Geldanlegen: Der Fokus liegt auf Sicherheit und möglichst jederzeitiger Verfügbarkeit der finanziellen Mittel», kommentierte Manuel Kunzelmann, CEO der Migros Bank.

Hoher Sparer-Anteil

Sicherheit ist beim Geldanlegen wichtiger denn je. Laut der Umfrage der Bank sparen sechs von sieben Personen regelmässig Geld. 61 Prozent der erwachsenen Personen, die regelmässig sparen, legen pro Monat maximal 1’000 Franken zur Seite.

MB Sparbeitrag s

Doch dabei lassen sich nach Regionen und Altersgruppen betrachtet Muster und Unterschiede beobachten, wie es weiter heisst. So seien die Sparbeträge bei Frauen sowie das Alterssegment der 18- bis 29-Jährigen tendenziell tiefer. Eher mehr sei es dagegen bei Männern sowie bei den Alterssegmenten der 30- bis 54-Jährigen und der mindestens 55-Jährigen.

MB Sparziele s

Zum wichtigsten Sparziel wurden nun Schadenfälle oder unerwartete Zahlungen und lösten damit die Altersvorsorge an erster Stelle ab. Auf Rang drei liegt unverändert der Erwerb von Wohneigentum. Rund 15 Prozent geben an, ohne konkretes Ziel zu sparen.

Pessimismus wächst

Der Anteil der Menschen, die die Wirtschaftslage negativ einschätzen, ist im Vergleich zur letzten Umfrage von 2019 auf 39 Prozent von 29 Prozent gestiegen. Besonders hoch sei der Anteil der Pessimisten in der Romandie mit 45 Prozent. Parallel zur negativen Wirtschaftseinschätzung wuchs auch die Zahl jener Personen, die ihre persönliche finanzielle Situation als tendenziell schlechter einstuft als früher; dieser Anteil erreicht 27 Prozent.

Bei der Wahl der Geldanlage sind «wenig Risiko» (32 Prozent), «viel Flexibilität» (15 Prozent) und «geringe Gebühren/Kosten» (12 Prozent) die wichtigsten Argumente. Einmal mehr zeigen sich Frauen deutlich weniger risikofreudig als Männer. Für nur 4 Prozent der Frauen sind hohe Kapitalgewinne, unter Inkaufnahme von Schwankungsrisiken, am wichtigsten bei der Geldanlage. Bei Männern trifft das laut der Umfrage auf immerhin 11 Prozent zu.

Höhere Zinsen bewegen Kunden kaum

Die steigenden Zinsen haben der Beliebtheit des Sparkontos keinen Abbruch getan, stellte die Migros Bank weiter fest. Vier von fünf Befragten haben ihr Spar- und Anlageverhalten aufgrund der steigenden Zinsen nicht angepasst, also beispielsweise nicht vom Sparkonto in höher verzinste Anlagen wie Kassenobligationen, Anleihen oder Festgelder gewechselt, wie die Bank weiter schreibt.

Als Gründe wird die Einschätzung genannt, zu wenig Geld für andere Anlageformen zu haben. Auch die höheren Gebühren und generell fehlendes Finanzwissen werden als Faktoren genannt.

Die Migros Bank hat die repräsentativen Befragung zum Sparverhalten der Schweizer Bevölkerung mit dem Marktforschungsinstitut Intervista nach 2019 und 2021 zum dritten Mal durchführt.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.7%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.59%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.16%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.08%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.47%
pixel