Die UBS sichert dem Swiss Venture Club bis 2025 ihre Unterstützung zu. Wie finews.ch erfahren hat, dürfte die Schweizer Grossbank auch langfristig den Part der Credit Suisse beim potenten KMU-Netzwerk übernehmen.

Am heutigen Donnerstagabend mag es sich auf dem Olma-Messegelände in St. Gallen für einen Moment so anfühlen, als hätte es den Untergang der Credit Suisse (CS) nie gegeben.

Um 18 Uhr übergibt dort nämlich die Jury des Swiss Venture Club (SVC) den traditionellen Prix SVC Ostschweiz an ein unter fünf Finalisten ausgewähltes KMU der Region.

Sich auch ein wenig selbst feiern

Rund 1’000 Gäste sind geladen. Die Stimmung im Saal dürfte wie gewohnt ausgelassen sein: Die regionalen Preisverleihungen sind die Höhepunkte im SVC-Jahresprogramm, jenem KMU-Netzwerk, das schweizweit Kontaktmöglichkeiten für seine mehr als 3’500 Mitglieder schafft, und welches über mehr als 20 Jahre hinweg als prominentes Aushängeschild einer Bank diente – der CS.

Kader des Instituts hatten den SVC einst gegründet, die Bank hatte den Verein gross gemacht und wesentlich mitfinanziert. Dafür durfte sich die CS als «Pemium Gold Partner» anlässlich der Preisverleihungen immer auch ein wenig selber feiern. Mit Hans Baumgartner als Vizepräsident agiert weiterhin ein Vertreter der CS Schweiz an der Spitze des Vereins.

Blick über 2025 hinaus

Indes, inzwischen ist es die UBS, die dabei den Ton angibt. Wie SVC-Geschäftsführer Michael Fahrni auf Anfrage bestätigt, hat die neue Eigentümerin der CS inzwischen Klarheit über die Zukunft des Engagements geschaffen. «Die Premium Gold Partnerschaft des SVC mit CS/UBS läuft wie geplant bis Ende 2025 weiter, und es laufen Gespräche über eine Zusammenarbeit über diesen Zeithorizont hinaus», so Fahrni.

Die UBS hat sich also zu den laufenden Verpflichtungen der Tochterbank bekannt – mit der Übernahme der CS Schweiz stand auch die Partnerschaft beim SVC zur Debatte. So hiess es im vergangenen Juni bei der Vereinigung, die Partnerschaft werde «in den nächsten Monaten mit der CS und ihrer Rechtsnachfolgerin konkretisiert».

In den Schoss gelegt

Die UBS-Banker kriegten das potente Netzwerk mit der CS-Übernahme gleichsam in den Schoss gelegt. Wie sich nun zeigt, liessen sie sich die Gelegenheit nicht entgehen. Die «Gold Partner» des SVC, die sich möglicherweise Hoffnungen auf eine Nachfolge gemacht haben, müssen sich hingegen bis auf Weiteres mit ihren bisherigen Status begnügen.

Zu diesem Kreis zählen aktuell die Autohändlerin Emil Frey, der Telekomriese Swisscom und der Allversicherer Mobiliar, ausserdem die Prüffirma Mazars und die Industriellen Werke Basel (IWB).

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.6%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.73%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.16%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.02%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.49%
pixel