Aktienkurs, Kundenvermögen, Net New Assets: Bei EFG zeigen alle Indikatoren nach oben. CEO Giorgio Pradelli erklärt, wie die Bank weiter wachsen möchte. 

An der Börse ist die EFG heute knapp zehn Prozent mehr wert als noch vor einem Jahr. Im vergangenen Geschäftsjahr flossen 6,2 Milliarden Franken an Net New Assets dem Insitut zu. 2023 verdiente die ehemalige Problem-Bank über 300 Millionen Franken.

CEO-Veteran

In einem Interview mit finews.ch liess Giorgio Pradelli, seit über zehn Jahren CEO der EFG, im vergangenen August weitere Ambitionen durchblicken. Die EFG hatte im ersten Halbjahr 75 neue Kundenberater angestellt, davon ein Drittel von der Credit Suisse. Seit 2022 ist der frühere Julius-Baer-Chef Boris Collardi mit an Bord.

Jedes Jahr, sagte Pradelli damals, wolle die EFG mit 50 bis 70 neuen Kundenberatern wachsen. Auch Akquisitionen seien ein Thema. Jetzt legt der EFG-Chef in einem ausführlichen Gespräch mit «Euromoney» nach (Artikel bezahlpflichtig). 

Organisches Wachstum als Ziel

Insgesamt heuerte EFG letztes Jahr 141 Relationship Manager an und baute damit den Bestand netto um 39 RMs aus. In dieser Kadenz soll es weiter gehen: «Was das Wachstum anbelangt, haben wir ein gutes Momentum», sagt Pradelli. Die Bank sei gut positioniert, um von der «erhöhten Mobilität von Talenten zu profitieren, die wir letztes Jahr von der Credit Suisse und anderen Institutionen gesehen haben».

Kern der Strategie sei das organische Wachstum durch die Anstellung «von Teams erfahrener Banker». Man bleibe aber offen für Übernahmen, denn EFG verfüge über Kapital im Überfluss sowie über das notwendige Knowhow. «Aber wir haben auch gelernt, dass man im M&A sehr viel Geduld mitbringen muss.»

In den Boom-Regionen

Was die Kunden anbelangt, will EFG weiterhin ihr Profil als Bank für Unternehmer pflegen. Mit der griechischen Unternehmerfamilie Latsis als Ankeraktionär sei man dazu in der Lage, diesen Anspruch glaubwürdig zu vertreten.

Dies bedeutet aber auch, dass EFG geografisch vor allem dort in Erscheinung tritt, wo besonders viel neuer Wohlstand durch Unternehmertum entsteht.

Diesbezüglich beobachte man ein besonders starkes Wachstum «im Gürtel, der sich von Dubai und dem Mittleren Osten über den Indischen Subkontinent bis nach Singapur und Südostasien zieht». Die EFG sei «ehrlich gesagt eher weniger eine Bank für altes Geld».

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