HSBC-Datendieb Hervé Falciani ist in Madrid auf offener Strasse verhaftet worden. Die spanischen Behörden handelten auf Antrag der Schweiz, die Falciani ausgeliefert haben will.

Die spanische Polizei hat den französisch-italienischen Bankdatendieb Hervé Falciani verhaftet. Der ehemalige Informatiker der HSBC-Bank in Genf war in der Schweiz wegen wirtschaftlichen Nachrichtendienstes zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden.

Nun hat die Schweiz einen Antrag auf Auslieferung gestellt und Falciani festnehmen lassen, wie Nachrichtenagenturen am Donnerstag berichteten. Die Gründe für den Auslieferungsantrag blieben zunächst offen. Falciani sei in Madrid auf dem Weg zu einer Konferenz gewesen, als der Zugriff auf offener Strasse erfolgt sei.

Eine Welle von Steuerverfahren

Falciani hat mit seinem Datendiebstahl eine Reihe von Steuerverfahren gegen Schweizer Banken ausgelöst. In den Jahren 2006 und 2007 hatte er Daten von rund 15'000 Kunden gestohlen und ausländischen Stellen angeboten, namentlich in Frankreich, Grossbritannien und Deutschland.

Dies löste in Frankreich, Österreich, Belgien und Argentinien Verfahren und Untersuchungen aus; weltweit konnten tausende Steuersünder überführt werden.
Die Schweiz hatte ihre Ermittlungen gegen die HSBC in Genf nach Vereinbarung einer Millionenzahlung eingestellt.

Bereits einmal in Spanien verhaftet

Falciani war Ende 2015 vom Bundesstrafgericht zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Einen Freispruch gab es allerdings beim Vorwurf der Verletzung des Bankgeheimnisses und der unbefugten Datenbeschaffung.

Der frühere HSBS-Informatiker war bereits im Jahr 2012 in Barcelona nach einem internationalen Haftbefehl festgenommen worden. Spaniens oberstes Gericht hatte damals aber die Auslieferung an die Schweiz verweigert.

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