Alle Welt spricht von nachhaltigen Anlagen. Doch wieso soll jemand bei diesem Thema zu einer liechtensteinischen Bank gehen? Simon Tribelhorn vom Liechtensteinischen Bankenverband hat eine Vision.


Herr Tribelhorn, alle reden vom nachhaltigen Investieren. Wie wird sich dieser Trend weiter entwickeln?

Es ist sicherlich kein kurzfristiger Trend, sondern ein langfristiges Thema, dem die Zukunft gehört. Seit dem Pariser Klimaabkommen und den sogenannten SDGs, den nachhaltigen Entwicklungszielen der Uno, hat das Thema massiv an Fahrt gewonnen.

Allein in der EU werden pro Jahr bis zu 180 Milliarden Euro zusätzliche Investitionen benötigt, um die Klimaziele zu erreichen. Wenn es um die SDGs geht, gehen Schätzungen von einem weltweiten jährlichen Investitionsbedarf von bis zu 7 Billionen Dollar aus.

«Auch die jüngere Generation kann rechnen»

Dies übersteigt die Möglichkeiten der öffentlichen Hand bei weitem. Gefordert ist die Privatwirtschaft und insbesondere der Finanzsektor als Produzent und Vermittler von nachhaltigen Anlageprodukten. Was vor ein paar Jahren noch als Nische gegolten hat, wird zunehmend «mainstream». Meine Vision: In wenigen Jahren sind nachhaltige Anlagen die Norm.

Der Kapitalbedarf ist klar. Wird es aber auch genügend Investoren geben?

Ganz sicher. Die Nachfrage hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Darüber hinaus werden in den nächsten 20 Jahren 460 Milliardäre rund 2,1 Billionen Dollar an die nächste Generation weitergeben. Diese jüngere Generation wird ihre Verantwortung für die Zukunft unseres Planeten viel stärker wahrnehmen wollen.

Wieso soll denn diese junge Generation anders investieren als ihre erfolgreichen Mütter und Väter?

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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