Seit der Rettung der UBS wurde die Sicherheit des Finanzsystems maximiert, so der Architekt der Schweizer «Too big to fail»-Regeln. Trotzdem sieht Aymo Brunetti noch Gefahren im Finanzsystem.

Die Schweizer Grossbanken haben noch etwas über ein Jahr Zeit, um der Finanzmarktaufsicht ihre Pläne für den Notfall vorzulegen. Falls die Behörde diese für gut befindet, sei damit das Maximum für die Sicherheit des Finanzsystems getan, sagte der Ökonom Aymo Brunetti der Nachrichtenagentur «AWP».

Mit neuen Vorschriften für Banken haben Gesetzgeber und Regulatoren seit der Finanzkrise versucht, systemrelevante Institute sicherer zu machen. Es soll nicht mehr vorkommen, dass der Staat einer Bank unter die Arme greifen muss, wie dies im Oktober 2008 bei der UBS nötig wurde.

Konkurs keine Option

«Diese Unvermeidlichkeit der UBS-Rettung hat mich schockiert», sagte Brunetti gemäss der Agentur. Er war damals im Staatsekretariat für Wirtschaft für die Sektion Wirtschaftspolitik zuständig und prägte in der Folge die Schweizer Regulierung der systemrelevanten Banken stark mit.

Eigentlich sollte es einem Unternehmen, das sich verspekuliert hat, möglich sein, Konkurs zu gehen, so der Ökonom. Das sei allerdings bei der Grossbank vor zehn Jahren keine Option gewesen.

Aufgeblasene Preise bei allen Anlageklassen

Eine neue Krise sieht Brunetti bereits heraufziehen. Die «extreme» Versorgung der Wirtschaft mit Liquidität durch die Zentralbanken hätten den Preis aller Anlageklassen aufgeblasen.

Die Gefahr einer Bankenkrise ist beim Platzen dieser Blase allerdings geringer als in der Vergangenheit – dank der dickeren Polster der Banken. Vor allem private Investoren und Pensionskassen würden in diesem Fall leiden.

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