Roman Abramowitsch will den Londoner Fussballclub Chelsea sobald als möglich verkaufen. Im Rennen sind gemäss Berichten Milliardäre aus der Schweiz, den USA und der Türkei.

Der 86-jährige Berner Milliardär Hansjörg Wyss hat ein konkretes Angebot für den Kauf von Chelsea FC abgegeben, wie der «Blick» am Mittwoch schreibt. Die Summe, die der ehemalige Besitzer der Synthes Medizinaltechnikfirma gewillt ist zu bezahlen, bleibt gemäss der Zeitung geheim. Vor einer Woche war sein Interesse bekanntgeworden, wie auch finews.ch berichtete.

Wyss, der selber in den Staaten lebt, hat sich mit dem amerikanischen Geschäftsmann Todd Boehly zusammengetan. Boehly ist unter anderem bei der Baselball-Mannschaft Los Angeles Dodgers investiert.

Türkisches Interesse

Wyss und Boehly sollen allerdings nicht die einzigen sein, die Chelsea, den Klub des deutschen Trainers Thomas Tuchel, kaufen wollen. So hat Muhsin Bayrak, ein türkischer Milliardär, gemäss britischen Berichten schon Gespräche mit Abramowitsch geführt.

So soll der russische Oligarch vor ein paar Tagen mit seinem Jet nach Ankara geflogen sein, wie die britische Zeitung «Daily Mail» berichtete. Dort soll er sich dann mit Bayrak getroffen haben. Bayrak ist Besitzer der AB Grup Holding, einer türkischer Mischgesellschaft, die im Bausektor, Technologie, aber auch Kryptoservices aktiv ist.

Gegen die Regel?

Heute Mittwoch gesellte sich schliesslich auch der amerikanische Milliardär Josh Harris zu den interessierten Herren, wie «The Times» notierte. Harris, der das Basketball-Team Philadelphia 76ers besitzt, hat allerdings ein Problem, da er schon einen Anteil am Premier League Club Crystal Palace aus Südlondon sein Eigentum nennt. Die Regeln der Premier League besagen, dass ein Investor nicht in zwei Clubs investiert sein kann.

Gemäss dem Bericht der Londoner Zeitung hat Abramowitsch die US-Bank Raine Group mit der Suche nach einem geeigneten Investor beauftragt. Die angefragten Investoren sollen bis am Dienstag ihr Angebot einreichen. Am liebsten scheint der jetzige Besitzer den Spitzenclub einem Käufer aus dem amerikanischen oder europäischen Raum übergeben zu wollen, da damit mögliche geopolitische Bedenken ausgeräumt würden.

Investitionsbedarf bei der Stamford Bridge

Abramowitsch fordert gemäss den Berichten ursprünglich 3 Milliarden Pfund (etwa 3,65 Milliarden Franken) für seinen Verein. Dies erscheint unrealistisch, weil die Stamford Bridge, das Stadion in dem Chelsea seine Heimspiele austrägt, einer umfassenden Renovation mit einem Preisschild von bis zu 1 Milliarde Pfund bedarf. Deshalb könnte ein Käufer auch für die Hälfte der ursprünglich im Raum stehenden Summe den Zuschlag erhalten, wie «The Times» weiter schreibt.

Wyss, der als Philanthrop in Kultur und Wissenschaft gerade in der Stadt Bern grosse Bekanntheit erlangt hat, verfügt über das nötige Kleingeld. Er soll eine Summe zwischen 5 und 6,5 Milliarden Franken sein eigen nennen, je nach Schätzung.

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