Ein Schweizer als Besitzer des berühmten englischen Fussballvereins Chelsea FC? Die Aggression Russlands gegen die Ukraine könnte beim Londoner Verein für eine Veränderung der Besitzverhältnisse sorgen.

Hansjörg Wyss, der Berner Milliardär und Philantrop, möchte mit einer Gruppe von fünf bis sechs Investoren den Londoner Fussballverein Chelsea FC übernehmen, wie er der Schweizer Tageszeitung «Blick» am Mittwoch verriet. Allerdings muss es schnell gehen: Der heutige Besitzer, der russische Oligarch Roman Abramowitsch, wird womöglich schon bald auf einer Sanktionsliste stehen und kann dann gar nicht mehr auf seinen Besitz in England zugreifen.

Der 86-jährige Wyss wurde als Besitzer der Synthes Medizinaltechnikfirma reich. Gemäss Schätzungen des Wirtschaftsmagazins «Bilanz» aus dem Jahr 2020 nennt er etwa 6,5 Milliarden Franken sein eigen. Er wohnt in den USA, besucht aber immer wieder Bern, wo er auch als Mäzen aktiv ist. So ist er als Unterstützer des Progr (ein grosses Atelierhaus im Herzen der Bundesstadt) als auch des Kunstmuseums Bern bekannt.

Oligarch verlangt viel

Nun also der Fussball. Dem Boulevardblatt sagte er, dass er sich den Einstieg bei Chelsea gut vorstellen könne, zusammen mit drei amerikanischen Investoren. Momentan soll es bei den Verhandlungen mit Abramowitsch vor allem um den Kaufpreis gehen. Der russische Oligarch soll momentan noch zu viel Geld verlangen, weil Chelsea bei ihm mit 2 Milliarden Pfund (etwa 2,44 Milliarden Franken) in der Schuld steht, wie Wyss erklärte. Viel Geld angesichts der Unsicherheit, die gegenwärtig herrscht.

Statt Russisch könnte an der Stamford Bridge also bald das Amerikanische gemischt mit Schweizerischem dominieren. Die Nachricht vom Interesse Wyss' am Londoner Club haben auf der Insel bereits grosse Schlagzeilen gemacht.

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