Die UBS sieht den Markt für Wohnimmobilien auf der Kippe. In ihrem Global Real Estate Bubble Index werden für die betrachteten weltweit 25 Städte düstere Vorhersagen für die kommenden Quartale getroffen. Auch in Zürich wird ein Realitätscheck erwartet.

Die UBS rechnet damit, dass der globale Boom auf den Wohnungsmärkten nun zu Ende geht. Auf den weltweiten städtischen Wohnungsmärkten würden sehr grosse Ungleichgewichte bestehen und die Preise stünden nicht mehr mit den steigenden Zinssätzen in Einklang.

Das ist das Fazit des jährlich publizierten Global Real Estate Bubble Index der Bank. Für die Studie wurden die Preise für Wohneigentum in 25 Grossstädten weltweit analysiert.

Die grössten Ungleichgewichte werden in Toronto und Frankfurt gesehen. Deutliche Anzeichen einer Preisblase seien aber auch in Zürich sichtbar. Auch für München, Hongkong, Vancouver, Amsterdam, Tel Aviv und Tokio wird die Blasen-Gefahr hoch eingeschätzt.

Steigende Preise und Verschuldung

Die seit Mitte des Vorjahres weiter gestiegenen Preise, die steigende Verschuldung der Haushalte und die steigenden Hypothekarkosten werden als Gründe für das grössere Blasen-Risiko gesehen.

Das nominale Preiswachstum bei Wohnimmobilien in den 25 untersuchten Städten hat sich von Mitte 2021 bis Mitte 2022 auf fast 10 Prozent beschleunigt. Das entspreche der höchsten jährlichen Wachstumsrate seit 2007, schreibt die UBS.

Zu hohe Bewertungen

Im Vergleich zur letzten Studie im Vorjahr sind die Indexwerte im Durchschnitt dennoch nicht gestiegen. Grund sei das starke Wachstum bei Einkommen und Mieten. Ausserdem habe sich das inflationsbereinigte Preiswachstum erheblich verlangsamt. Die aktuellen Bewertungen sind jedoch überhöht, so das Fazit der Autoren.

Nach Ansicht der UBS-Experten werden die anziehenden Zinsen die Risiken deutlich steigen lassen. Die Hypothekarzinsen hätten sich im Schnitt aller analysierten Städte gegenüber ihrem Tiefststand Mitte 2021 nahezu verdoppelt.

«Inflation und Vermögensverluste aufgrund der aktuellen Turbulenzen an den Finanzmärkten schmälern die Kaufkraft der Haushalte, was die Nachfrage nach zusätzlichem Wohnraum reduziert. Zudem werden Wohnimmobilien als Anlage immer unattraktiver, da die Kreditkosten in vielen Städten zunehmend die erzielbaren Erträge übersteigen», sagt UBS-Immobilienexperte Claudio Saputelli.

«Wir erleben derzeit tatsächlich ein weltweites Stocken des Booms auf dem Eigenheimmarkt. In einem Grossteil der sehr hoch bewerteten Städte ist in den nächsten Quartalen sogar mit erheblichen Preiskorrekturen zu rechnen», sagt Studien-Hauptautor Matthias Holzhey.

Bevölkerungswachstum bewahrt vor Einbruch

Für die Lage in Zürich sehen die UBS-Experten aber auch stabilisierende Faktoren. «Die hohen Kaufpreise dürften nach der Anhebung der Zinssätze durch die Schweizerische Nationalbank einem Realitätscheck unterworfen werden», lautet die Erwartung der Autoren. Das weiter starke Bevölkerungswachstums im Wirtschaftsraum Zürich könnte dafür sorgen, dass sich die Bewertungen nur graduell normalisieren, ohne dass es kurzfristig zu einer Korrektur der nominalen Preise kommt.

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