Die Credit Suisse hat ihre Prognosen für den Leitzins in der Schweiz angehoben. Der Spielraum der SNB für eine künftige Senkung wird als gering bewertet. Auch die Inflationserwartung wird angepasst.

Die Volkswirte der Credit Suisse (CS) haben ihre Zinsprognose für die Schweiz angehoben. In ihrer jüngsten makroökonomischen Studie rechnen die Experten nun mit zwei Zinsanhebungen der SNB. Einmal von derzeit 1,0 Prozent auf 1,5 Prozent im März und dann auf 1,75 Prozent im Juni. Bisher lautete die CS-Prognose für den Höchststand 1,25 Prozent.

Dieses Zinsniveau werde in der Schweiz zudem auch länger beibehalten werden, lautet die Erwartung. Bis Ende 2024 wird keine Senkung durch die SNB erwartet. Die Notenbank werde nicht die gleiche Flexibilität haben wie andere Zentralbanken, um die Zinsen wieder zu senken.

Inflationserwartung höher

Auch die Inflationserwartung wird von den CS-Volkswirten angepasst. Nun rechnen sie mit einer Preissteigerung über das Gesamtjahr 2023 von 1,7 Prozent statt zuvor 1,5 Prozent. Als Faktoren werden die höheren Strompreise genannt, die insbesondere im Januar treibend wirken dürften. Hier wird mit einem Wert von +3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr gerechnet, nach noch +2,8 Prozent im Dezember.

Dann dürfte die Teuerung im Verlauf des zweiten Quartals unter die 2-Prozent-Marke fallen. Als Faktoren werden tiefere Preise für Öl und Gas genannt sowie der abnehmende Preisdruck bei Gütern, auch durch eine Normalisierung bei den Lieferketten. Bisher habe man nur geringe Anzeichen für Zweitrundeneffekte aufgrund steigender Löhne ausmachen können, heisst es weiter.

Ab dem Herbst rechnet die CS dann wieder mit höherem Inflationsdruck durch steigende Mieten aufgrund des erwartet steigenden Referenzzinssatzes.

Auch in Euroland und den USA weiter steigende Zinsen

Am Wochenende und in der vergangenen Woche hatten sich verschiedene Notenbanker aus den USA und der Eurozone zur künftigen Zinsentwicklung geäussert. So hatte etwa Klaas Knot, der Präsident der niederländischen Zentralbank «De Nederlandsche Bank» und EZB-Ratsmitglied, die Erwartung geäussert, dass die Zinsen im Euroraum von aktuell 2,5 Prozent sowohl im Februar als auch im März um jeweils 0,5 Prozentpunkte steigen werden. Auch danach sei mit weiteren Erhöhungen zu rechnen.

Laut einer «Reuters»-Umfrage rechnen die Volkswirte mehrheitlich mit einem Höchststand der EZB-Zinsen bei 3,25 Prozent.

In den USA wird in der kommenden Woche mit einem Zinsschritt um 25 Basispunkte gerechnet und damit einer weiteren Verlangsamung nach Schritten von 50 und 75 Basispunkten zuvor. Eine abnehmende Inflation und eine Entspannung am Arbeitsmarkt gebe Raum für eine Verlangsamung, heisst es. Die US-Zinsen dürften bis auf 5,0 Prozent steigen, so die Erwartung des Marktes.

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