Im vergangenen Jahr hat die amerikanische Wertpapieraufsicht Bussen in Milliardenhöhe wegen Verstössen gegen die Aufzeichnungspflichten in der Kommunikation von Banken mit ihren Kunden verhängt. Nun werden offenbar weitere Firmen ins Visier genommen.

Die Securities and Exchange Commission (SEC) hat einige grosse Hedgefonds aufgefordert, die persönlichen Mobiltelefone bestimmter Mitarbeiter auf Beweise für Geschäftsabschlüsse über nicht genehmigte Kanäle zu überprüfen. Zu den Hedgefonds gehören etwa Point72 Asset Management von Steve Cohen oder Citadel des Investors Ken Griffin, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» unter Berufung auf Kreise berichtet.

Im vergangenen Jahr hatte die SEC nach monatelangen Ermittlungen in einer Reihe von entsprechenden Fällen bei Banken hohe Bussen verhängt. Insgesamt 16 Finanzunternehmen, darunter Wall-Street-Grössen wie Goldman Sachs, Bank of America, Citigroup oder Morgan Stanley, zahlten zusammen 1,8 Milliarden Dollar. Auch die Credit Suisse und die UBS mussten je 200 Millionen Dollar zahlen. Ihnen allen wurde vorgeworfen, dass Mitarbeitende mit Kunden über Chat-Programme und Applikationen wie etwa WhatsApp über geschäftliche Dinge kommuniziert haben.

Wenn diese Kundenkontakte dann auch noch über die privaten Geräte von Bankmitarbeitern geführt wurden und nicht entsprechend aufgezeichnet wurden, lagen Verstösse gegen die Dokumentationspflichten der Banken vor.

Nicht genehmigte Kanäle

Die nun von der SEC kontaktierten Hedgefonds seien aufgefordert worden, die Geräte von bestimmten Mitarbeitenden nach Beweisen für den Geschäftsverkehr auf nicht genehmigten Kanälen zu durchsuchen, so die Quellen weiter. Die SEC untersuche auch die Praktiken von Maklerfirmen, Vermögensverwaltern und Private-Equity-Firmen.

Bereits im vergangenen Oktober hatte Reuters darüber berichtet, dass die SEC die Ermittlungen auf andere Finanzunternehmen ausweiten wolle. Aus Sicht der SEC dient die Aufbewahrung und Dokumentation der Kommunikation zwischen Instituten und Kunden der Marktintegrität. Die Behörde will mit den verhängten Bussen erreichen, dass die Kommunikation über geschäftliche Angelegenheiten ausschliesslich über offizielle Kanäle abwickelt wird, die auch entsprechend ausgezeichnet werden kann.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.68%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.61%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.17%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.07%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.47%
pixel