Grossbritannien nimmt einen neuen Anlauf, um das Freihandelsabkommen mit der Schweiz zu erweitern. Davon sollen besonders die Finanzsektoren beider Länder profitieren.

Grossbritannien und die Schweiz nehmen Gespräche über ein verbessertes Freihandelsabkommen auf. Die britische Handelsministerin Kemi Badenoch fliegt nach Bern, um den Austausch von Finanzdienstleistungen und weiteren Gütern zu fördern, schreibt die Nachrichtenagentur «Reuters» am Montag.

Badenoch wird in Bern mit Bundesrat Guy Parmelin zusammentreffen, um über die Modernisierung des Rollover-Abkommens zu verhandeln, wie es heisst. Die Übereinkunft regelte die Beziehungen zwischen den beiden Ländern, als Grossbritannien noch Mitglied der Europäischen Union war. Die erste Runde der offiziellen Gespräche beginnt am 22. Mai.

Gegenüber finews.ch hatte der britische Botschafter in der Schweiz, James Squire, unlängst erklärt, es werde ein ehrgeiziges Abkommen ohne einen vergleichbaren Präzedenzfall und mit einem ambitiösen Zeitplan angestrebt. Die Verhandlungen könnten bis zum Spätsommer 2023 abgeschlossen werden.

Gegenseitige Vorteile

Als zwei der weltweit führenden Dienstleistungs-Volkswirtschaften sei es sowohl für Grossbritannien als auch für die Schweiz ein grosser Gewinn, wenn die Handelsbeziehungen aktualisiert würden, sagte Badenoch. Dies stärke die Unternehmen in den Bereichen Finanzen und Recht, Buchhaltung und Architektur.

Gegenwärtig sind die Handelsbeziehungen im Handelsabkommen zwischen der Schweiz und dem Vereinigten Königreich (UK) von 2019 geregelt. Das derzeitige Abkommen deckt weder Dienstleistungen noch den digitalen Handel ab. In diesen Bereichen glaubt Grossbritannien, dank seines gut entwickelten Finanzsektors und seines international anerkannten Rechtssystems einen strategischen Vorteil zu haben.

Zehntgrösster Handelspartner

Grossbritannien strebt ausserdem eine Erleichterung des grenzüberschreitenden Verkehrs für Geschäftsreisende, eine Steigerung der Investitionen des Privatsektors und die Beseitigung der verbleibenden Schweizer Zölle auf britische Waren wie rotes Fleisch, Backwaren und Schokolade an.

Der Handel zwischen den beiden Ländern beläuft sich auf fast 53 Milliarden Pfund pro Jahr. Damit ist die Schweiz nach Angaben der britischen Regierung der zehntgrösste Handelspartner Grossbritanniens.

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