Die Banken sind zwar immer noch die grössten Anbieterinnen von Hypotheken. Doch andere Institutionen gewinnen markant an Bedeutung und bauen so ihre Marktanteile im Eiltempo aus.

Das Wachstum des Schweizer Hypothekarmarktes setzt sich trotz Zinsanstieg fort, wie eine Studie des Schweizer Immobilien-Dienstleisters MoneyPark zeigt. Die wichtigsten Erkenntnisse dieser Erhebung sind:

  • Der Schweizer Hypothekarmarkt verzeichnete 2022 ein Wachstum von 3,4 Prozent (39 Milliarden Franken) auf 1’211 Milliarden Franken.
  • Die grossen Gewinner sind die Banken – abgesehen von den Grossbanken, welche auf Vorjahresniveau bleiben.
  • Die Versicherungen gehören zu den Verlierern, die erneut (gewollt) Hypothekarvolumen abgeben – diesmal 3 Prozent.
  • Pensionskassen bleiben die Wachstums-Champions. Nach einem Wachstum von 10 Prozent im Vorjahr sind Pensionskassen 2022 mit 5,8 Prozent erneut deutlich über dem Markt gewachsen.
  • Das von Vermittlern jährlich platzierte Volumen hat sich von weniger als 1 Milliarde Franken im Jahr 2016 auf mehr als 13 Milliarden Franken im Jahr 2022 massiv erhöht. Allein im vergangenen Jahr betrug das Wachstum 23 Prozent erzielt.
  • Bei einem jährlich platzierten Hypothekenvolumen von rund 212 Milliarden Franken liegt der Anteil der Hypothekarvermittler bei mehr als 6 Prozent.

Anteil am Hypothekarmarkt 2022 (in Millionen Franken)

Hypo 666

(Quelle: MoneyPark, zum Vergrössern, Grafik anklicken)

Alle Banken zusammen blieben mit einem Anteil von 95 Prozent am Schweizer Hypothekarmarkt die dominierenden Akteure. Innerhalb dieser Anbietergruppe zeigten sich jedoch grosse Unterschiede. So wuchsen die Kantonalbanken seit 2015 um fast 35 Prozent (114 Milliarden Franken). Damit nahmen sie rund die Hälfte des Marktwachstums auf ihre Bücher. Im vergangenen Jahr setzten sie ihr Wachstum mit 5,1 Prozent ungehindert fort. Diese Entwicklung dürfte sich auch 2023 fortsetzen, wie die Studienautoren von MoneyPark schreiben.

Die Grossbanken (UBS und Credit Suisse, CS) wiesen bereits 2021 volumenmässig, im Vergleich zu allen anderen Banken, das geringste Wachstum auf und taten dies auch 2022. Ihr Wachstum ist damit gestoppt. Mit der Integration der CS in die UBS gehen die Experten für das laufende Jahr von einem weiteren Rückgang um rund 2 Prozent aus.

Pensionskassen als Wachstums-Champions

Die Pensionskassen wiederum haben im Vergleich zu 2015 ihr Volumen beinahe verdoppelt. Sie sind damit die Wachstums-Champions der letzten Jahre. Gleichwohl kommen sie trotzdem nicht über einen Marktanteil von 2 Prozent hinaus.

Das Wachstum dürfte, wie aus der Studie hervorgeht, insbesondere den Vermittlern zu verdanken sein, die diesen Akteuren den Zugang zur Anlageklasse Hypotheken ermöglichen.

Boom der Vermittlungs-Plattformen

Das von den Vermittlern jährlich platzierte Volumen hat sich von weniger als 1 Milliarde Franken im Jahr 2016 auf mehr als 13 Milliarden Franken im Jahr 2022 massiv erhöht. Allein im vergangenen Jahr betrug das Wachstum 23 Prozent.

Bei einem jährlich platzierten Hypothekenvolumen von rund 212 Milliarden Franken (geschätzte 173 Milliarden Franken Verlängerungen und 39 Milliarden Franken Neufinanzierungen) liegt der Anteil der Hypothekarvermittler bei über sechs Prozent. Es besteht ein regelrechter Boom von neuen Vermittlungs-Plattformen. Mittlerweile sind mehr als 25 Akteure im Geschäft.

 

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