Die Vermögen der reichsten Schweizerinnen und Schweizer haben sich in Summe merklich verringert. Das lag aber vor allem an einer Neubewertung bei den Ikea-Erben. Der Reichtum prominenter Bankierfamilien legte dagegen tendenziell zu.

Auf der vom Wirtschaftsmagazin «Bilanz» (Artikel bezahlpflichtig) alljährlich zusammengestellten Liste hat wieder einmal eine Reihe von Absteigern, Aufsteigern und Neuzugängen gegeben. Zusammenaddiert bringen es die 300 reichsten jedoch auf eine geringere Summe. Insgesamt ist das Vermögen 2023 auf 795 Milliarden Franken von 821 Milliarden Franken im vergangenen Jahr gesunken. Das ist ein Minus von 3,4 Prozent.

Was hinter dem Einbruch bei den Ikea-Eignern steckt

Doch bei näherem Hinsehen schlägt dabei vor allem die Neubewertung des Vermögens der Ikea-Erben durch. Das Vermögen von Peter, Jonas und Mathias Kamprad wird nun nur noch mit 13 bis 14 Milliarden Franken bewertet – nach über 50 Milliarden Franken im Vorjahr. Die Familie hat einen Grossteil des Vermögens in einer Stifung platziert, auf die sie keinen Zugriff hat, so die Begründung. In der Rangliste stürzen sie damit vom ersten auf den zehnten Platz ab.

Neu findet sich damit der zuvor zweitplatzierte Chanel-Mitbesitzer Gérard Wertheimer mit einem Vermögen von 41 bis 42 Milliarden Franken auf Rang eins. Das sind 3 Milliarden Franken mehr als im vergangenen Jahr.

Die Roche-Erben, die Familien Oeri, Hoffmann und Duschmalé, liegen mit 26 bis 27 Milliarden Franken auf dem zweiten Rang. Wertverluste ihrer Aktienanteile haben zu einem um 4 Milliarden Franken tieferen Vermögen geführt, wie es heisst. Rang drei belegt der deutsche Unternehmer Klaus-Michael Kühne mit 24,5 Milliarden Franken.

Einige Bankierfamilien vorne mit dabei

Unter den Top Ten findet sich weiter die Familie Safra. Sie bringen es unverändert auf ein geschätztes Vermögen von 22,5 Milliarden Franken und liegen damit nun auf dem vierten Rang.

Die Fürstenfamilie mit Hans-Adam von und zu Liechtenstein und der Privatbank LGT bringt es der Liste zufolge auf ein Vermögen 10,5 Milliarden Franken und die indischstämmige Unternehmerfamilie Hinduja auf 9,5 Milliarden. Bei beiden wurden die Schätzungen etwas angehoben.

Noch 3,3 Milliarden Franken bringt bringt die Familie Latsis als Grossaktionär der Schweizer Privatbank EFG International auf die Waage.

Wie im Vorjahr im Bereich um 2 Milliarden Franken bewegen sich die Familien um Ariane de Rothschild (Bank Edmond de Rotschild), de Picciotto (Union Bancaire Privée) sowie Vontobel und de la Cour (Bank Vontobel).

UBS-Präsident nun auch dabei

Als Neuzuzug in die Schweiz wird nun auch UBS-Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher mit einem geschätzten Vermögen von rund 175 Millionen Franken auf der Liste geführt. Damit gesellt er sich zu den angestammten Manager-Namen aus der Bankbranche wie Boris Collardi, Sergio Ermotti, Oswald Grübel oder Walter Kielholz.

Unter den insgesamt 21 Neuzugängen sind fünf reiche Norwegerinnen und Norweger aufgeführt, die sich in die steuergünstige Schweiz abgesetzt hätten, wie es weiter heisst.

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