Auch im Asset Management macht die UBS nun ernst mit der Integration des Geschäfts der Credit Suisse. Das hat bereits zu erheblichen Umwälzungen geführt.

Auch die Experten des Analysehauses Morningstar, welches das bekannte Sterne-Ranking für Fonds betreibt, begehen den Jahrestag der Notrettung der Credit Suisse (CS) vom 19. März 2023. Wie sie in einem aktuellen Report feststellten, habe die UBS die Übernahme gut verhandelt und Sicherheitsvorkehrungen eingebaut.

«Die UBS scheint auf dem richtigen Weg zu sein, um die versprochenen Kosteneinsparungen zu erzielen. Das Hauptrisiko besteht darin, dass sie sich nicht zu sehr auf das interne Geschäft konzentriert und das Ertragswachstum darunter leidet», gaben die Fondsanalysten zu bedenken.

Auch Fusionen mit UBS-Fonds

Im Asset Management macht die kombinierte Bank aber offenbar vorwärts mit der Integration. In diesem Jahr habe die UBS bereits damit begonnen, Fonds aus dem CS Asset Management (CSAM) aufzulösen, die nicht ins UBS-Produktportfolio passen würden, beobachtete Morningstar. Dies etwa aufgrund der Grösse, der Eignung für eine Fusion oder wegen einer nicht passenden Produktstrategie.

Ebenfalls würden im Zuge der Integration die meisten CSAM-Fonds umbenannt. Es gebe auch einige Fusionen mit bestehenden UBS-Fonds, sei aus dem Markt zuhören.

UBSCS Grafik1 500

Wie auch finews.ch berichtete, macht das Fondsgeschäft der UBS dank des Zusammenschlusses einen Sprung nach vorne. Berechnungen des Fondsdaten-Lieferanten Lipper zufolge avanciert das kombinierte Asset Management zum neuntgrössten Anbieter von Anlagefonds und börsengehandelten Indexfonds (ETF) weltweit. Im Heimmarkt Europa verdrängt die UBS den französischen Platzhirsch Amundi vom ersten Rang.

CSAM führt Liste der Abflüsse an

Aufgrund der Fondschliessungen, Fusionen und Umbenennungen dürfte der Trend zu Vermögensabflüssen aus CS-Fonds für den Rest des Jahres anhalten, so Morningstar weiter. Die eigenen Kapitalflussdaten (siehe Grafik oben) für den vergangenen Februar zeigten bereits, dass die UBS in jenem Monat der Asset Manager mit den meisten Zuflüssen gewesen sei, während CS die Liste der Nettoabflüsse anführte.

Die UBS verzeichnete laut Morningstar im Februar 2024 Netto-Mittelzuflüsse in der Höhe von 7,7 Milliarden Euro.

«Dies lässt sich leicht erklären», so die Experten: Seit dem rechtlichen Abschluss der Übernahme der CS arbeite die UBS an der Zusammenführung der Fondsangebote beider Unternehmen, wozu auch die Umbenennung der meisten CSAM-Fonds gehöre.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.6%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.59%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.19%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.08%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.55%
pixel