Bei Anlageprodukten wie Fonds und ETF schliesst die UBS durch den Zusammenschluss mit der Credit Suisse zu den internationalen Giganten auf.

Mit der Übernahme des Konkurrenten Credit Suisse (CS) durch die UBS entsteht ein neuer Finanzriese, der im Konzert der Grossen in mehreren Bereichen ganz vorne mitspielen wird. So schlägt unter anderem die Geburtsstunde eines führenden Anbieters von Fondsprodukten und börsengehandelten Anlagefonds wie Exchange Traded Funds (ETF).

Noch ist unklar, wie die beiden Schweizer Grossbanken ihre Fonds- und ETF-Verwaltungsbereiche künftig zusammenführen werden. Es zeichnet sich aber bereits ab, dass ein kombiniertes Fonds- und ETF-Geschäft nicht nur in Europa, sondern weltweit zu den grössten gehören wird.

Neu in den Top-Ten

Der Datenanbieter Lipper ist deshalb der Frage nachgegangen, wie sich die Zusammenlegung der beiden Fonds- und ETF-Sparten auf die verwalteten Vermögen der «neuen UBS» auswirken wird.

Durch den Zusammenschluss macht der neue Schweizer Bankenriese einen gewaltigen Sprung nach vorne. Insgesamt wird das Unternehmen weltweit 811 Milliarden Dollar an verwalteten Vermögen in Anlagefonds und ETF halten (alle Daten per Ende Februar). Damit wird die «neue» UBS zum neuntgrössten Anbieter von Anlagefonds und ETFs weltweit – bisher lag sie auf Platz 15.

Blackrock auf den Fersen

Im Heimmarkt Europa wirkt sich die Übernahme der CS noch stärker aus. Die «neue» UBS wird mit 597,3 Milliarden Dollar nach dem US-Vermögensverwalter Blackrock der zweitgrösste Anbieter von Anlagefonds und ETF in Europa sein. Als künftig grösster europäischer Fondspromoter liegt sie beim verwalteten Vermögen deutlich vor Amundi (526,4 Milliarden Euro).

In der europäischen ETF-Branche verdrängt die künftige UBS (89 Milliarden Euro) als neue Nummer vier den US-Finanzriesen Vanguard (85,1 Milliarden Euro) auf den fünften Platz. Lipper geht davon aus, dass die Konzentration in der europäischen ETF-Branche weiter zunehmen und sich der Wettbewerb verschärfen wird.

So spekulieren die Fondsexperten, dass die neue UBS Ambitionen entwickeln könnte, zum drittgrössten ETF-Anbieter in Europa aufzusteigen. Sinnigerweise hatte Blackrock offenbar ebenfalls für die krisengeschüttelte CS geboten.

Enormes Sparpotenzial

Die UBS sieht aber auch ein enormes Potenzial für Kosteneinsparungen. So ist laut Lipper zu erwarten, dass das Unternehmen eine Reihe von Fonds und ETF der CS in bestehende UBS-Produkte integrieren wird, um Verwaltungskosten einzusparen und Skaleneffekte für die übernehmenden Fonds zu erzielen.

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