Die Eigner des grössten Schweizer Versicherers sehen im ersten Halbjahr zwar weniger Gewinn in ihre Richtung fliessen. Dennoch hat die Zurich unter CEO Mario Greco Fortschritte gemacht.

Die im Turnaround stehende Zurich hat im ersten Semester dieses Jahres die Erwartungen der Beobachter teils übertroffen.

Wird der in Grossbritannien neu angewendete Diskontierungssatz (Odgen-Rate) beiseite gelassen, stieg der Betriebsgewinn zum Vorjahr um 14 Prozent auf 2,46 Milliarden Dollar. Der den Aktionären zurechenbare Reingewinn nahm um 7 Prozent auf 1,50 Milliarden Dollar ab, wie der grösste Schweizer Versicherer am Donnerstag mitteilte.

Fortschritte an allen Fronten

Laut der Zurich haben sämtliche operativen Einheiten starke Fortschritte gemacht. In der Schaden- und Unfallversicherung (P&C) verbesserte sich der Schaden-Kosten-Satz im ersten Halbjahr (ohne Ogden-Satz) gegenüber dem Gesamtjahr 2016 um 0,3 Prozentpunkte auf 97,8 Prozent.

Im Lebensversicherungsgeschäft erzielte der Konzern einen Betriebsgewinn von 650 Millionen Dollar. Verantwortlich für den Anstieg von 16 Prozent im ersten Halbjahr ist die Verbesserung der Margen und ein positiver Beitrag des wachsenden Vertriebs über Banken, wie es weiter hiess.

Eine halbe Milliarde Dollar eingespart

Vor diesem Hintergrund sieht sich der Versicherer auf «gutem Weg», die Ziele für 2017 bis 2019 zu erreichen. Bereits seien Kosteneinsparungen von rund 550 Millionen Dollar erreicht worden. Mittelfristig will die Zurich, ausgehend vom Niveau aus dem Jahr 2015, die Kostenbasis bis Ende 2019 um 1,5 Milliarden Dollar senken. Von weiteren Stellenabbauten war nun anlässlich der Halbjahresergebnisse nicht die Rede. Im Gegenteil: Das Ziel zur Streichung von 8000 Jobs existiere nicht mehr, erklärte Zurich-CEO Mario Greco am Donnerstag.

Ebenfalls still blieb es um mögliche Übernahmen. Zurich wird zu den Interessenten für das zum Verkauf stehende «Wealth Australia»-Geschäft der Australia & New Zealand Banking Group (AZN) gezählt. Zudem wurde zeitweilig über einen Zusammengang mit dem italienischen Versicherer Generali, den Greco zuvor leitete, spekuliert.

Lob an die Mitarbeitenden

Chef Greco zeigte sich in einem Statement vom Donnerstag zuversichtlich. «Ich freue mich sehr, diese Ergebnisse zu präsentieren, denn sie zeigen, was engagierte Mitarbeitende in relativ kurzer Zeit zu erreichen imstande sind», sagte er. Die Zurich sei in Lokalwährungen gewachsen, habe das Underwriting verbessert und neue Kundensegmente erschlossen und gleichzeitig die Kostenbasis gesenkt.

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