Die Wenigsten sind in der Lage, einen Arbeitstag lang durchgehend konzentriert zu arbeiten. Doch die Pause mit dem Smartphone in der Hand zu verbringen, ist alles andere als erholsam, wie eine Studie zeigt.

Überall auf der Welt präsentiert sich dasselbe Bild, sei es vor Bürogebäuden, in Pärken oder Cafés: Wer sich nicht mit jemandem unterhält, hat den Blick in den meisten Fällen auf ein Smartphone gerichtet.

Manche mögen dabei tote Zeit produktiv nutzen, indem sie Emails abarbeiten oder lesen. Beobachtungen im Schweizer Alltag deuten jedoch darauf hin, dass die Mehrzahl der Menschen sich eher ablenkt.

Das Smartphone ist das Problem

Tatsächlich spielt es eine untergeordnete Rolle, was uns der Bildschirm in der Hand anzeigt: Der Griff zum Smartphone an sich führt zu tieferer Produktivität, wie eine Studie der Rutgers University in den USA zeigt.

Die Autoren, Sanghoon Kang und Terri Kurtzberg liessen über 400 Probanden Buchstabenrätsel lösen. Zu gleichen Teilen mussten die Teilnehmer entweder beide Teile des Tests am Stück lösen oder in der Pause eine Einkaufsliste schreiben – auf Papier, am PC oder mit dem Smartphone.

Falsche Versprechungen

Der entscheidende Unterschied, so die These der Wissenschaftler, ist das Suchtpotenzial des Telefons. Viele Leute lassen sich schon vom blossen Anblick des Geräts mit seinen Versprechungen von Neuigkeiten und Nachrichten ablenken.

Tatsächlich zeigte das Experiment von Kang und Kurtzberg, dass die Ermüdungserscheinungen der Smartphone-Nutzer denjenigen der Probanden ganz ohne Pause entsprachen. Das sei deshalb gravierend, weil die grassierende Sucht nach der kurzfristigen Befriedigung, welche das Mobiltelefon liefert, immer mehr Menschen ihre Pausen mit demselben verbringen lässt.

Belastetes Hirn

Statt für Erholung zu sorgen, belasten diese Arbeitsunterbrüche das Hirn zusätzlich, schlussfolgern die Autoren. «Die Resultate zeigen, dass es besser ist, Pausen ohne Mobiltelefon zu verbringen, wenn das Ziel ist, danach mit gestärkten geistigen Fähigkeiten zurück ans Werk zu gehen», heisst es in der Studie.