Seit uns Krisen in immer dichterer Kadenz ereilen, spielt das Thema Geld auch in zwischenmenschlichen Beziehungen eine weitaus grössere Rolle als in der Vergangenheit.

Seit Corona spielen Finanzen in Beziehungen eine viel grössere Rolle. Das zeigt eine Studie der Online-Partnervermittlung Elitepartner. Beim Thema Sex förderte sie erhebliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern zutage, wie die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (FAZ, Artikel kostenpflichtig) zuerst berichtete.

Seit uns Krisen in immer dichterer Kadenz ereilen, spielt das Thema Geld auch in zwischenmenschlichen Beziehungen eine weitaus grössere Rolle als in der Vergangenheit. Jeder Dritte, der für die diesjährige Studie nach seinem Liebesleben befragt wurde, stimmte der Aussage zu, dass die finanzielle und berufliche Situation des Partners angesichts von Corona, Krieg und Inflation wichtiger für ihn geworden sei.

Intensiver Austausch

Für die Studie wurden im vergangenen Herbst fast 7'000 Männer und Frauen von 18 bis 69 Jahren unabhängig von ihrem Beziehungsstatus befragt.

Wie sich nun zeigt, tauschen sich Paare seit der Corona-Pandemie und vor allem seit der grassierenden Bankenkrise in den USA und dem Niedergang der Credit Suisse (CS) als eigenständige Bank viel intensiver aus. 

Naive Haltung

Sagten 2019 nur vier von zehn Paaren, sie redeten «sehr offen» über Geld, so sind es 2023 sieben von zehn Paaren.

Der Anteil von Personen, die es naiv finden, wenn Paare ihre Finanzen nicht klar regeln, ist im gleichen Zeitraum um 15,4 Prozentpunkte auf 64,7 Prozent gestiegen, wie aus der Erhebung weiter hervorgeht.

Abweichungen ab Mitte 50

Eine Beziehungsstudie wäre nicht vollständing, wenn es nicht auch um Sex ginge. Vor diesen Hintergrund sind die Ergebnisse der Studie auch interessant:

Knapp zwei Drittel (62 Prozent) der Paare sind mit ihrem Sexleben zufrieden. Bis Mitte 50 sind die Abweichungen zwischen Männern und Frauen nur gering, wie aus der Erhebung weiter hervorgeht.

Sexuelle Zufriedenheit

Grundsätzlich, so folgert die «FAZ», besteht ein Zusammenhang zwischen guter Kommunikation über sexuelle Wünsche und sexueller Zufriedenheit: In allen Altersgruppen liegen beide Werte nah beieinander, wobei jüngere Paare insgesamt mehr kommunizieren und zufriedener sind als ältere.

Anders als ihre Partnerinnen werden Männer aber mit steigendem Alter unzufriedener mit ihrem Sexleben. Das Nachlassen der männlichen Libido sei ein wesentlich grösseres Problem, als thematisiert werde, heisst es in der Studie weiter. Frauen unterdessen tun sich in allen Altersgruppen mit der Akzeptanz des eigenen Körpers schwerer.

Während deutlich mehr Frauen als Männer sagen, dass sie auch ohne Sex in ihrer Beziehung zufrieden wären (55 zu 43 Prozent), sagen markant mehr Männer (56 zu 42 Prozent), dass Sex ihnen wichtig sei, um sich mit ihrer Partnerin emotional verbunden zu fühlen.

Nachwehen von Corona

Während 17 Prozent der Befragten in Partnerschaften noch mit ihrer allerersten Liebe zusammen sind, haben ebenfalls 17 Prozent aller Befragten unter 30 noch nie eine Beziehung gehabt.

Dass dieser Wert im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen ist, erklären die Autoren der Studie mit den «Corona-Nachwehen». Bis zur Pandemie sei die Quote der jungen Menschen ohne Beziehungserfahrung kontinuierlich gesunken.