Das Nobelhotel Savoy am Zürcher Paradeplatz war für die Credit Suisse einst Tafelsilber und Kader-Stelldichein zugleich. Wenn sich dort bald die Türen nach der Renovation öffnen, wird nur weniges beim Alten sein.

Am 20. Dezember wird das Hotel Savoy am Zürcher Paradeplatz wiedereröffnet – davon kündet ein riesiges Transparent am Zürcher Traditionshaus. Das Nobelhotel, das seit dem Jahr 2022 renoviert wird, startet dann allerdings unter neuem Namen und Management: Das neue «Mandarin Oriental Savoy» wird nun von der gleichnamigen chinesischen Hotelkette betrieben, wie finews.ch bereits berichtete.

Wie die Schweizer Pendlerzeitung «20 Minuten» vermeldete, können ab dem 1. Februar Zimmer gebucht werden, wobei sich die Preise für eine Übernachtung von 800 bis 12’000 Franken spannen – letzteres für die Präsidentensuite mit Ausblick auf den Paradeplatz. Für den Service zeichnet sich ein «internationales» Team von rund 150 Angestellten verantwortlich. Chinesisch, so heisst es, ist aber für das Personal keine Pflicht.

Zum Verkauf kam es nicht mehr

Für wehmütige Bankerinnen und Banker – für die Kader und Manager der Credit Suisse (CS) war das Savoy Kundenzone und Nobelkantine zugleich – kehren die alten Zeiten aber mit der Türöffnung nicht zurück. Das Gebäude wurde von Grund auf umgebaut. Das Inventar von einst ist unter den Hammer gewandert, und mittlerweile haben sich auch die Machtverhältnisse am Paradeplatz geändert: Seit vergangenem Sommer ist die CS nurmehr eine Firmentochter der UBS.

Immerhin verbleibt das geschichtsträchtige Hotel vorläufig in Bankenbesitz. Nachdem die CS über vier Jahrzehnte lang Eigentümerin der Edelherberge gewesen war, findet sich dieses nach der Zwangsübernahme der CS durch die UBS ebenfalls in Besitz der neuen Schweizer Megabank. Im vergangenen Herbst hatte die CS noch versucht, das damalige «Savoy Baur en Ville» zu verkaufen. Doch das eingeleitete Verfahren wurde dann von den Ereignissen um die Grossbank überholt.