Die Superreichen der Welt sind zuletzt noch reicher geworden – vielerorts spielt aber altes Geld aus dem Familienvermögen eine wichtige Rolle. Laut einem neuen Ranking haben die lange Zeit führenden Waltons vom US-Detailhändlers Walmart ihre Krone abgeben müssen.

Der Erdölsektor läuft besser als der US-Einzelhandel: Das ist wohl eine der Lehren, die aus dem neusten Ranking der Agentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) zu den reichsten Familien-Clans der Welt zu ziehen ist.

Petromilliardäre auf dem Vormarsch

Zum ersten Mal hat sich nämlich das Fürstenhaus Al Nahyan aus dem Emirat Abu Dhabi an die Spitze der jährlichen Rangliste der Familienvermögen gesetzt. Damit wurde die Familie Walton der amerikanischen Supermarkt-Kette Walmart von der Top-Position verdrängt.

Mit einem Vermögen von 305 Milliarden Dollar übertreffen die Al Nahyans die Waltons um deutliche 45 Milliarden Dollar. Die Liste der 25 reichsten Dynastien weist zudem noch einen weiteren Neuzugnag aus dem Nahen Osten auf: Die königliche Familie von Katar, die Al Thanis, werden mit einem Vermögen von 133 Milliarden Dollar auf dem fünften Platz geführt und damit noch vor dem Haus Al Saud aus Saudi-Arabien, die mit 112 Milliarden Dollar auf dem 7. Rang liegen.

Luxus in Europa Trumpf

Die reichste europäische Familie sind derweil die Erben des Luxusgüter-Produzent Hermès mit rund 150 Milliarden Dollar auf Rang drei. Auch die französische Familie Wertheimer (Chanel) und die US-Familien Koch (Koch Industries), Mars (Schokolade), die Thompsons aus Kanada (Thomson Reuters) und die indische Familie Ambani (Reliance Industries) finden sich unter den Top-Ten.

Die Schweizer Roche-Erben der Familien Hoffmann und Oeri liegen demnach mit einem Vermögen von 44,8 Milliarden Dollar auf Rang 17.

Die Schätzungen beruhen auf Daten per Ende November, wie es weiter heisst. Nicht berücksichtigt im Ranking werden dabei Vermögen der ersten Generation und Vermögen, die von einem einzigen Erben kontrolliert werden. Auch diffuse oder undurchsichtige Vermögensquellen gelten als Ausschlusskriterium.

Art der Berechnung spielt eine Rolle

Die «Bloomberg»-Zahlen weichen auffallend von den Werten der Schweizer Reichstenliste des Schweizer Wirtschaftmagazins «Bilanz» ab. Laut jener Rechnungsführung bringen es die Familien Hoffmann, Oeri und Duschmalé mit 27 Milliarden Franken auf Rang zwei, hinter Gérard Wertheimer, der auf 42 Milliarden Franken taxiert wird.