Das Thema Generationenwechsel hat die Vermögensverwaltung der Banken fest im Griff. Laut einer Umfrage der UBS haben erstmals mehr Menschen den Milliardär-Status dank einer Erbschaft erlangt als durch eigenes Unternehmertum.

Laut dem «UBS Billionaire Ambitions Report 2023» erbten im Jahr 2022 genau 53 Menschen im Milliardärsrang zusammen ein Vermögen von 150,8 Milliarden Dollar. Das ist mehr als die von 84 neuen Selfmade-Milliardären erworbenen 140,7 Milliarden Dollar, die durch eigenes Investieren und Unternehmertum akkumuliert wurden.

«Der diesjährige Bericht zeigt, dass die Mehrheit der Milliardäre, die im vergangenen Jahr Vermögen erworben haben, dies durch Erbschaft und nicht durch Unternehmertum taten», sagte Benjamin Cavalli, in der UBS-Vermögensverwaltung der einflussreiche Leiter Strategic Clients und rechte Hand von Spartenchef Iqbal Khan. «Wir erwarten, dass sich dieses Thema in den nächsten 20 Jahren weiter verbreiten wird, da mehr als 1’000 Milliardäre schätzungsweise 5,2 Billionen Dollar an ihre Kinder vererben werden.»

Pandemie-Delle fast wettgemacht

Weltweit stieg die Zahl der Milliardäre um 7 Prozent auf 2'544. Das Vermögen schwoll auf 12 von zuvor 11 Billionen Dollar an. Damit wurde der Rückgang während der Pandemie teilweise wieder aufgeholt. Auf dem Höhepunkt im Jahr 2021 gab es weltweit 2’686 Milliardäre mit einem Gesamtnettovermögen von 13,4 Billionen Dollar.

Zu ihren Ambitionen befragt, gaben 68 Prozent der befragten Milliardäre mit geerbtem Vermögen an, dass sie fortführen und ausbauen wollen, was ihre Eltern in Bezug auf Geschäft, Marke oder Vermögen erreicht haben. Dabei sei ihnen aber bewusst, dass sie ihr Vermögen möglicherweise umgestalten und neu positionieren müssen, um das Familienvermächtnis fortzuführen, schreibt die UBS weiter.

Risiken und Chancen

Unter den von den Befragen gesehenen aktuellen Risiken werden eine mögliche Rezession in den USA, geopolitischen Spannungen, Inflationsdruck oder die Verfügbarkeit und Preise von Rohstoffen genannt. Als Chance und gleichzeitig als Risiko wird die generative künstliche Intelligenz (KI) gesehen. Dabei sehen 65 Prozent diese Technologie in den nächsten 12 Monaten als eine der grössten kommerziellen Chancen für ihr operatives Geschäft. 58 Prozent der Befragten sehen Cyber-Bedrohung oder Hacking als grösstes Risiko an.

Der UBS-Bericht basiert auf einer Umfrage unter 79 Milliardärskundinnen und -kunden aus Europa, dem Nahen Osten, Singapur, Hongkong und den USA. Sie wurde im September durchgeführt.

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