Chinas Bankmanager sind höchst kreativ, wenn es darum geht, die Spargelder ihrer Landsleute anzuziehen. Müssen sie auch, denn die Konkurrenz ist erbarmungslos und die Bankenaufsicht scharf.

Eigentlich hatte die Bankenaufsicht im Reich der Mitte «gesetzeswidrige» Praktiken zur Anwerbung von Spareinlagen verboten. Darunter fallen etwa Geschenke oder Rabatte. Doch die China Banking Regulatory Commission unterliess es zu präzisieren, ob Produkte anstelle von Zinszahlungen als Geschenke gelten.

Und so kämpfen chinesische Finanzhäuser munter weiter um Kunden und deren Spargelder – mit einer grossen Portion Kreativität, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» meldete. Um Bankkonti attraktiver zu machen, gibt's vor allem Goodies für Cash. So werben die Banken zum Beispiel mit Geschenken, Rabatten oder mit Auslandsreisen – und schrammen dabei knapp am regulatorischen Verbot vorbei.

Fast grenzenlose Kreativität 

So offerieren die Finanzinstitute den Sparern nebst Zinsen über dem Leitzins auch Gratis-Gemüse und kostenlose Eier, wie etwa die Citic Bank aus Shanxi.

Es geht aber noch viel kreativer zu und her. Die Ping An Bank in Peking bot ein iPhone 6 Plus an, wie auch finews.ch berichtete. Die Werbeaktion lief im Oktober. Geboten wurde ein iPhone anstelle von Zinszahlungen auf die Spareinlage von umgerechnet 6'000 Franken über fünf Jahren.

Wer zudem über denselben Zeitraum umgerechnet 144'000 Franken bei der Ping An Bank parkte, konnte sich sogar für eines von vier Mercedes-Modellen entscheiden. Ein Mercedes A180, der umgerechnet 40'000 Franken kostet, hätte dem Sparer umgerechnet einen annualisierten Ertrag von fast 7 Prozent beschert. Zum Vergleich: der Benchmark-Zins für Einlagen über fünf Jahre lag bei 4 Prozent.

Kostspieliger Konkurrenzkampf

«Die Einlagen der chinesischen Banken bluten aus», kommentiert etwa Rainy Yuan, Analyst beim Broker Masterlink Securities in Shanghai, den Konkurrenzkampf. Und weiter: «All die Anstrengungen, die chinesische Banken bei der Zurückgewinnung von Sparern unternommen haben, treiben die Kosten nur nach oben.» Es sei eine Schlacht, und daraus resultieren ihm zufolge nur Verlierer.

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.6%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.67%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.21%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.03%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.5%
pixel